Heckel, Lars

Textil im sakralen Raum – Eine Entwicklung für die Friedenskirche in Ratingen

Betreuerin: Prof. Gisela Polster

Das Ergebnis der Diplomarbeit war ein Auftrag für die evangelische Gemeinde "Friedenskirche" in Ratingen/Ost (NRW). Es entwickelte sich ein Gestaltungskonzept für den Altarraum dieses Gemeindezentrums. Vom Vorbild traditioneller Bildaltäre inspiriert, galt es neue textile Objekte zu schaffen.

Dabei entstanden zwei Varianten innerhalb des Formkonzepts, die Punktform und zum anderen die Buchform. Das Ziel bestand darin, den sakralen Raum zu entrieren und künstlerisch in zeitgemäßer Weise zu beleben. Dabei konnte traditionelles Handwerk mit moderner Spreche verbunden werden. Die gefundene ausgewählte Gestaltung soll "Predigt für die Augen" sein. Die unikaten Paramente werden einen Raum dauerhaft bestimmen und liturgisch genutzt werden. Im maßstäblichen Modell wurden Ideen überprüft. Der Entwurf basiert auf einem formalen Ausgangsprinzip, Einzelquadrate werden durch Reihung zu neuen Flächen geordnet. Durch Auseinandersetzen der Schriftbotschaften oder die Fügung der Quadrate in Abständen wird Transparent und Lichtspiel ermöglicht. Für die Retabel wurden raumorientiert Farben in differenzierten Weißtönen gewählt. Die Wirkung wurde punktuell mit Goldstickerei gesteigert. Es finden alte feine Materialien Verwendung: Wachs, Filz, Garn und Vlies. Erhitztes Wachs wird auf den Filz aufgebracht, dringt ein und erhärtet zu einer festen Fläche. Durch Beschneiden und Stanzen erhalten die gewünschten Flächen und Formen ihre Gestalt. Die hochwertigen maschinellen Stickverbindungen konnten mit einem ZSK-Mehrkopfsystem gefertigt werden und lehnen sich an scharnierähnliche Fügung einer bewährten Verbindungstechnik an.

Die Punkt-Retabel wurde durch die Gemeinde für die "Friedenskirche" gewählt, der Gestaltungswille der Gemeinde entwickelte sich durch Gespräche und Entwurfsabsprachen. Am Ende des Prozesses entstand eine großzügige klare und strenge textile Arbeit für den konkreten Kirchenraum.

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