Langer, Lydia

Betreuerin: Prof. Gisela Polster

Ausgangspunkt für die Erarbeitung war die Waffelbindung. Hinzu kam als Ergänzung bzw. Kontrast die Leinwandbindung. Diese beiden Gewebestrukturen werden miteinander kombiniert in unterschiedlicher Farbe, Materialität und Festigkeit der Abbindung. Der Großteil der Stoffe besteht aus Baumwolle – in Form von Colorgarn, Chenillegarn und Colcolasticgarn. Letzteres schrumpft bei erstmaligem Waschen bis 50 % ein. Auch Waffelbindungsstoff verkleinert sich bei Berührung mit Wasser bis zu 25 % - Leinwandgewebe hingeben kaum. Diese Verhaltensweise beim Waschen ist von Nutzen bei der Herstellung v on Bekleidungsstoffen – auf diesen Verwendungszweck wurde das Thema eingegrenzt.

Inspiriert vom Regenbogen wurde das gesamte Farbspektrum – von Violett über Blau, Gelb bis zum Rot – genutzt. Die Stoffe sind allesamt handgewebt – an einem computergestützten Handwebstuhl. Allein die Waffelbindung benötigt 18 Schäfte. Zuzüglich des Webrandes wurde mit 22 Schäften gearbeitet. Gewebe in dieser Größenordnung an einem herkömmlichen Handwebstuhl herzustellen, ist technisch nahezu unmöglich. Neu ist der Aspekt, der Verbindung verschiedenster Stoffqualitäten im Webprozess. Der Zwischenschritt der Konfektionierung entfällt. Der Handwebstuhl ermöglicht es, rapportlos zu arbeiten und auf menschliche Proportionen Bezug zu nehmen – ebenso können die Abschlüsse individuell gestaltet werden. Der Weg zum fertigen Produkt ist ein anderer – ein neuer.

Die gewebten Stoffbahnen assoziieren Kleidung. Die entstandene Kollektion ist als Anregung und Angebot zu verstehen. Der Betrachter wird eingeladen, eigene Kombinationen daraus zu schaffen. Die Stoffe können auch als Prototypen für die industrielle Fertigung gesehen werden, wobei sie sch vorrangig für Kleinserien und Kollektionsergänzungen eignen, da sie individuellen Charakter haben.