Richter, Daniela

Textil und Spiel – Textile Ausstattungselemente für ein Puppentheater

Betreuerin: Prof. Gisela Polster

Das Ergebnis der Diplomarbeit war ein Auftrag für die evangelische Das gestalterische Anliegen der Diplomarbeit ist es, aus einer Grundform, dem Kreis, insgesamt vier Hauptelemente zu entwickeln, die eine Vielzahl von Möglichkeiten bieten, Flächen und Räume für ein Puppentheater zu schaffen, die Kostüm und Kulisse gleichzeitig sein können.
In ihrer Anmutung entsprechen die vier gefilzten und mit Seide kombinierten Module den vier Jahreszeiten.
Partner und Nutzer des Projektes ist das Puppentheater am Südthüringischen Staatstheater Meiningen, das daraus ein Theaterstück für einen Solospieler inszeniert. Es soll eine kleine Geschichte entstehen, die Kindern zwischen drei und sechs Jahren die vier Jahreszeiten nahe bringt.
Als Inspirationsquelle dient die Natur. Mikrofotografien von Samen, Früchten und Blüten sind ausschlaggebend für die Ideenfindung. Die Kreisform- die vollkommene Form- bildet den Ausgangspunkt der Arbeit. Bereits im Kindergartenalter gibt es eine Hinwendung zum Kreis durch die sogenannten Kreisspiele (im Kreis sitzen, Reigen tanzen). Für mich ein wesentlicher Gedanke, da ein Stück für Kinder dieser Altersgruppe entstehen soll.
Weitere wichtige Schwerpunkte liegen auf der Farbigkeit sowie auf der Sinnlichkeit der Materialität und der Oberflächenstruktur. Verwendet werden die Urfarben Rot, Gelb und Blau sowie die vollkommendste aller Farben, auch die Nichtfarbe, Weiß. Für den Frühling werden Gelb und Blau ausgewählt, die in Verbindung das selbstständige Grün ergeben. Grün besitzt naturbezogene Bedeutung. Es ist die Farbe des Frühlings, des pflanzlichen Wachstums und der Erneuerung. Dazu ordnet sich Blau- die Kühle, die Ferne und die Sehnsucht. Der Sommer ist Rot, was dem Feuer entspricht und Gelb, die Farbe der Sonne, des Lichtes und der Heiterkeit. Es entsteht Orange, die Farbe der Energie, die Körper und Geist erfreut. Im Herbst verbinden sich Violett und ein gelbes Braun. Der Übergang von Lebendigkeit hin zu Vergänglichkeit entspricht dem Violett. Braun dagegen ist gehaltvoll- wie der Herbst. Es weckt zudem Assoziationen zu Welken und Absterben. Das Weiß für den Winter assoziiert frisch gefallenen Schnee, wirkt leise und friedlich. Die Materialien- ein dünnes Nadelvlies und Pongéseide- ermöglichen die Herstellung leichter und transparenter Stoffe, die ich für diese Arbeit bevorzuge. Sowohl die Wolle als auch die Seide stehen mit ihrer Weiche für Vergänglichkeit und Veränderlichkeit. Das Spiel mit der Verwandlung, der Gedanke an Leben und Vergänglichkeit steckt als tiefer Sinn in jeder einzelnen Kreisfläche. Die hier vorgestellten Mäntel stehen für das Werden und Vergehen in der Natur. Eingearbeitete Schlitze, Verschlüsse und Tunnelzüge dienen als zusätzliche Verwandlungsmöglichkeiten. Außerdem wurden Accessoires erarbeitet. Die Handschuhe dienen dem Puppenspieler als Kostüm für Handpuppen. Die verschiedenen Kopfbedeckungen können schmückende Funktion haben oder als Requisiten ins Spiel integriert werden.

Dekan
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