Konrad Schwabe - Betrachtung von Violinbögen der Familie Dölling
Interdisziplinäre Projektarbeit, 7. Semester
Betrachtung von Violinbögen der Familie Dölling
Die Familie Dölling ist seit vier Generationen im Bogenmacherhandwerk im Raum Markneukirchen tätig und fertigt hochwertige Streichbögen, die weltweit von Musikern und Sammlern geschätzt werden.
Im Gegensatz zu anderen renommierten Bogenmachern wurden ihre Bögen bisher kaum musiktechnisch betrachtet.
Daher beschäftigt sich diese Arbeit mit der fotografischen Dokumentation und Vermessung von 15 Violinbögen der Bogenmacherfamilie Dölling und deren Einordnung nach ästhetischen und physikalischen Kriterien.
Hierzu wurden verzerrungsarme Fotografien der Bögen erstellt und in Bezug auf stilistische sowie geometrische Aspekte miteinander verglichen.
Dabei stellte sich heraus, dass sich der jüngste Vertreter, Michael Dölling, von seinen Vorgängern unterscheidet, indem er mit der schärfer akzentuierten Linienführung in der Ausgestaltung der Bögen Elemente des französischen Bogenbaus mit dem Deutschen Baustil vereint.
Es konnte weiterhin herausgearbeitet werden, dass sich der Stil eines Bogenmachers auch trotz merklicher Abweichungen, ähnlich einer Handschrift, in der Gesamtheit aller Details seiner Bögen wiederfindet.
Die gewonnen Erkenntnisse tragen zur stilistischen Einordnung und Taxierung von Streichbögen bei und schaffen ein tieferes Verständnis zur Formsprache von Bögen und deren Gesetzmäßigkeiten.