Rest on Peace | Rest on Risk


Master-Abschlussarbeit Holzgestaltung 2021
Modul AKS05050

Rest on Peace

Die entstandene Axt-Sitzgelegenheit schreibe ich dem Critical Design zu.
Das Objekt arbeitet mit der Irritation von abgespeicherten Mustern und Assoziationen, die beim Erkennen der Äxte sofort hervorgerufen werden.
Die Vielzahl und Diversität an Äxten bilden die Vielzahl an Problemlösungsstrategien ab. Sie stehen generationsübergreifend für die verschiedensten, teilenden und einseitig vernichtenden Ansichten, welche sich in unseren Köpfen über die Zeit manifestieren.
Die Axt als Waffe wurde zu einem neuen Ganzen zusammengefasst. Durch diese Komposition verliert sie ihre hiebartige teilende Funktion, behält aber ihre Schärfe. Der rote Untergrund bildet das Fundament für Diskussionen, so dass ein Raum für schneidende Argumente in der rahmengebenden Kehle entsteht.



Rest on Risk

Der entworfene Schaukelstuhl ist dem Critical Design zuzuordnen und soll durch seine Erscheinung Fragen provozieren. Weil wir Menschen die Bestätigung unserer eigenen Meinungen intensiver wahrnehmen als widersprechende Informationen, ist der Blick auf unser Umfeld einseitig vorbelastet. Auf Messers Schneide balancierend ist es kaum möglich auf einseitigen Ansichten zu verharren.

Die Konstruktion provoziert einen Balanceakt, der bildhaft das Hinterfragen der eigenen Ansichten darstellt. Um sicher und bequem auf dem Stuhl sitzen zu können, muss eine mittige Position, genau über der Kufe, eingenommen werden. Sobald man beginnt sich zurück zu lehnen und sich zu entspannen, besteht das Risiko sein Gleichgewicht zu verlieren.
Mit zunehmender Sicherheit ist es dem Sitzenden möglich sich mit dem Stuhl auf der Stelle zu drehen, um seine Blickrichtung zu wechseln. Mit diesen erworbenen Fähigkeiten ist es möglich seine physische Ausrichtung zu verändern. Gleichzeitig versinnbildlicht dieser Akt die neue Positionierung möglicher mentaler Ausrichtungen. So kann das gesamte Umfeld um einen herum wahrgenommen werden, um nicht nur mit Angst behaftet nach vorn in eine Richtung zu schauen.

Student
Wilhelm Reichel

Projektbetreuung
Prof. Dorothea Vent
Markus Weber, Holzgestalter M.A.