EMOTIONAL INSTABIL

Master Abschlussarbeit Textilkunst/Textildesign 2023
Modul AKS 505

EMOTIONAL INSTABIL

Mehr als jeder vierte Erwachsene erfüllt im Zeitraum eines Jahres die Kriterien einer psychischen Erkrankung. Trotzdem ist dieses Thema nach wie vor ein Tabu. Die Zahl der Betroffenen sowie ihr Leidensdruck steigt, doch das deutsche Gesundheitssystem, welches zu einem der besten der Welt zählt, kommt an seine Grenzen. Hier muss sich dringend etwas ändern. Es braucht mutige Menschen, die sich öffnen und über ihr Leiden sprechen. Dadurch kann die benötigte Aufmerksamkeit, das Verständnis und die Akzeptanz für psychische Erkrankungen geschaffen und verbessert werden.

EMOTIONAL INSTABIL  so lautet das Thema dieser MA-Abschlussarbeit  wird getragen von dem Impuls zur Entstigmatisierung dieses Tabuthemas. Hierfür wird auf eine psychische Erkrankung genauer eingegangen  die Emotional instabile Persönlichkeitsstörung (auch bekannt als Borderline-Persönlichkeitsstörung). Diese zählt zu einer der am stärksten stigmatisierten und missverstandenen psychischen Erkrankungen.
Betroffene leiden zum Beispiel unter heftigen Stimmungsschwankungen, der starken Angst verlassen zu werden und fühlen sich ihren Emotionen häufig hilflos ausgeliefert, sozusagen ferngesteuert. Auf eine intuitive Art wird versucht, Emotionen, Symptome sowie die diverse, aber extreme Gefühlswelt Betroffener durch einen künstlerischen Ausdruck zu verbildlichen.
Kunst vermag die unterschiedlichsten Gefühle in uns auszulösen und spricht dabei sogar das Belohnungszentrum im Gehirn an. Beste Voraussetzungen also, um Aufmerksamkeit und Interesse zu generieren.

In dieser Arbeit soll das durch verschiedene textile Objekte, beziehungsweise Skulpturen, wie einem experimentellen Tagebuch und großformatigen ‚Soft Sculptures‘ geschehen. Materialien und Kontraste stehen hierbei besonders im Vordergrund, um die Diversität und die Extreme der Emotional instabilen Persönlichkeitsstörung zu visualisieren. Es wird versucht, den Betrachtenden ein Gefühl für psychische Erkrankungen zu vermitteln und die damit verbundenen dunklen, aber auch hellen Seiten verständlicher zu machen.

„Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar“  Paul Klee


Studentin
Vanessa Kessel

Projektbetreuung
Prof. Jörg Steinbach
Vertretungsprofessorin Anja Werner

Fotos
Vanessa Kessel