Die Objekte
1.
Julia Pfeifer und Tina Schmidt schufen ein sensorisches Objekt, das als transluzenter oder geschlossener Filter im Stadtkontext fungiert. Durch sensorische Reaktionen auf Gewicht und Bewegungen kommt es zur Interaktion zwischen Benutzer und Umwelt. Öffnen und Schließen, Zeigen, Ahnen und Verbergen. Interessantes wird fokussiert, Ablenkendes ausgeblendet. Ein optisches Flimmern durch Überlagerung von Linien, „Moiré-Effekte“, entstehen. Durch sich ausdehnende Kissen temperatursensitiv ausgelegt, wäre die Nutzung in einer Fassadenstruktur denkbar. So könnten die Glasfaserstäbe als Sonnen- und Sichtschutz dienen, Ausblicke ermöglichen und die Bewegung im Gebäude nach außen sichtbar machen.
2.
Danny Lorenz entwickelte ein auf (Elektro)magnetismus reagierendes transluzentes Kunststoffsandwichpaneel mit Ferroaquafüllung im Zwischenraum soll Geräusche und Klänge visuell erlebbar machen. Angelegte elektromagnetische Felder erzeugen durch das Ferrofluid zeitlich begrenzt sichtbare grafische Spuren zwischen den Kunststoffplatten.
3.
Einen sensorischen Vorhang, der als Antwort auf Feuchtigkeit seine Durchlässigkeit und Transparenz verändern kann, schufen Jochen Gusetti und Corinna Rau. Eine Primärstruktur aus Filzwaben zur Absorption von Feinstpartikeln aus der Luft fungiert als Feuchtigkeitsspeicher, der gleichzeitig das Raumklimawirkung stabilisiert, schalldämmend durch Absorption wirkt und Steckplatz für speziell laminierte Furnierholzplättchen ist. Bei Feuchtigkeitsunterschieden krümmen sich die Furnierplättchen und verschließen oder öffnen die Wabenstruktur. Da die Furnierplättchen nur gesteckt sind, lässt sich die Gesamtstruktur leicht auseinandernehmen und auf kleinstem Packmaß verstauen oder transportieren.
4.
Farbsensitive Leuchtmodule aus 50x50cm großen GFK-Modulboxen, die auf Luftdruckunterschiede reagieren und ihre Farbe und Transluzenz nach dem Vorbild der adaptiven Farbanpassung des Hautaufbaus eines Chamäleons verändern können, werden zu Trennwänden oder Deckenplatten addiert. Dieser Farbzellenaufbau wird durch farbige PP-Becher mit unterschiedlichen Seitenwandeinschnitten imitiert, die bei Druckeinwirkung expandieren und dadurch die Farbwirkung und Lichtdurchlässigkeit steuern können. Ein dimmbares Leuchtelement, einsetzbar als Decke, Trennwand, Raumteiler, oder sich selbstständig verschattende Fassaden- oder Dachfläche – das ist die Arbeit von Markus Kirschke, Oliver Lenk und Sören Burkhardt
5. Eine Kuppel, deren äußere Haut mit einer windundurchlässigen blauen transluzenten Membran überspannt ist, reagiert auf Winddruck, indem sich in ihrem Innern über Druckelemente gekoppelte, gefaltete Blütenmodule öffnen und schließen. Isabel Breuer und Nadine Dombrowski erfanden das Spiel von pulsierenden Licht-, Schatten- und Farbreflexen auf den Oberflächen und Böden der Kuppel. Eine poetische Visualisierung von Windstärke und Windrichtung. (Bild auf Startseite)
6. Temperatursensitive Kunststoffschindeln verändern die Transparenz und Durchsicht einer Glasfassade und dienen als automatische Verschattung bei Sonneneinstrahlung durch die Volumenausdehnung einer gefärbten Flüssigkeit. Unterschiedlichste eingefräste Ausdehnungskanäle und Muster machen die Kunststoffschindeln zu kommunikativen Informationsträgern. Das Projekt stammt von Nathalie Kaulfuß, Isabel Klemm und Lars Sadowski.
ProjektbearbeiterInnen waren – außer den genannten Studenten - Prof. Frank Schüler, Susanne Schmidt und Dipl.-Ing. Thoralf Krause (SKZ).