Pressemitteilung

Künftige Gebärdensprach-Dolmetscher und Elektrotechniker kooperieren

Wie sieht die Gebärde für einen Blitz aus? Inhalte für gehörlose und hörgeschädigte Menschen in Gebärden zu übertragen ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Noch schwieriger aber wird es, wenn es um technische Themen geht, für die es nicht „die eine“ festgelegte Gebärde gibt. Studierende der Studienrichtung Gebärdensprachdolmetschen der WHZ üben solche speziellen Situationen deshalb gemeinsam mit Studierenden der Elektrotechnik - eine Herausforderung für beide Seiten. Am 6. November war es wieder soweit.

Bettina Dötzer, Studentin des Gebärdensprachdolmetschens, übersetzt, was Laboringenieur Norbert Wuck (Mitte) den Studenten der Kfz-Elektronik vermittelt.
Dozentin Andra Heinz filmt, wie die Studentinnen die anspruchsvolle Thematik in Gebärden übertragen. Die anschließende Videoanalyse ist Teil des Seminars. (Fotos: WHZ/F.P.)

Der Rahmen eines jeden Studiums ist die Theorie, gefüllt mit vielen praktischen Übungen in den Seminarräumen oder auch dem Sprachlabor. Hinzu kommen bei den Gebärdensprachlern ein Hospitations- und ein Dolmetsch-Praktikum. Vor letzterem stehen die Studentinnen des 7. Semesters im Moment. Sie haben acht Wochen Zeit, sich darauf vorzubereiten.

Andra Heinz, selbst Absolventin des Studiengangs der WHZ und jetzt freiberufliche Diplom-Gebärdensprachdolmetscherin, unterrichtet Dolmetschpraxis und Berufsethik in diesem Studiengang und möchte den Studierenden möglichst realitätsnahe Erfahrungen in möglichst echten und lebensnahen Praktikumssituationen vermitteln. Der Bereich Elektrotechnik stellt da eine besondere Herausforderung dar, denn hier sind kaum Vorkenntnisse der Gebärdensprachler zu erwarten. Die Vorbereitung und Durchführung ist demnach fast eine Extremsituation für die Studierenden.

Im Seminar am 6. November ging es unter anderem um das "Messen mit Dehnungs-Messstreifen", das die Studenten der Kfz-Elektronik im 3. Semester und die Studentinnen des Gebärdensprachdolmetschens jeweils auf ihre Weise zu bewältigen hatten. ET-Laboringenieur Norbert Wuck lieferte den "Stoff" - die Studierenden hatten sich im Vorfeld natürlich inhaltlich darauf vorbereiten können.

Nach einem ersten Durchgang Ende Oktober, ebenfalls in einem Elektrotechnik-Praktikum, konnte eine erste Gruppe Gebärdensprachlerinnen anhand eines Videomitschnittes bereits sehr gut die Problematik dieses Settings analysieren. Die Rückmeldungen beider Seiten waren positiv: „Der Lerneffekt ist definitiv eingetreten. Mir persönlich ist auch daran gelegen, Fachbereiche zu verknüpfen. Dies vergrößert das Allgemeinwissen unserer Studierenden und leistet möglicherweise auch ein wenig ‚Aufklärungsarbeit‘ in eigener Sache“, so Andra Heinz. Und weiter: „An Dolmetscher jeglicher Sprachen werden sehr hohe Anforderungen gestellt, doch beim Gebärdensprachdolmetschen kommt ein zusätzlicher Faktor ins Spiel: die ‚Sichtbarkeit‘. Während bei Lautsprachen der Dolmetscher nicht zwangsläufig sichtbar sein muss, ist dies in Gebärdensprachen zwingend notwendig. Die Klienten sind sowohl hörende als auch gehörlose Teilnehmer. Letztere können sich jedoch nicht gleichzeitig auf Sprecher und bspw. Präsentationen oder anderweitige anschauliche Vorführungen konzentrieren. Dies auszugleichen ist Aufgabe des Dolmetschers.“


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Dipl. Gebärdensprachdolmetscherin
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