Pressemitteilung

Besonders gelungene digitale Lehre wird mit WHZ-Preis gewürdigt

Zwei Lehrkonzepte wurden am 19. Mai 2021 vom Rektorat der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) mit dem Lehrpreis ausgezeichnet. Die Ansätze von Oliver Arnold bzw. den Professoren Stefan Braun und Maik Fröhlich überzeugten die Jury. Alle Preisträger lehren an der Fakultät Physikalische Technik/Informatik.

Foto: Ein junger Mann lächelt in die Kamera.
Oliver Arnold überzeugte die Jury des WHZ-Lehrpreises mit seinem Konzept zur digitalen Lehre im Modul „Requirements Engineering“. | Quelle: WHZ/Helge Gerischer
Foto: Zwei Männer stehen mit etwas Abstand auf einer Treppe und schauen in die Kamera. Im Hintergrund rankt Wein.
Die Physiker Prof. Dr. Stefan Braun (li.) und Prof. Dr. Maik Fröhlich bekommen für ihr Konzept auch von den Studierenden Bestnoten. | Quelle: WHZ

Eins haben die beiden voneinander unabhängigen Konzepte gemeinsam: Auch – vielleicht sogar besonders – in Zeiten digitaler Lehre gehen sie stark auf die Bedürfnisse der Studierenden ein und passen die Lehrformate daran an. Hochschuldidaktiker Stefan Müller ist sicher: „Zwei sehr gute und gleichwertige Konzepte wurden in diesem Jahr als Preisträger für den schon fünften Lehrpreis der Westsächsischen Hochschule Zwickau ausgewählt.“

Digitale Informatiklehre setzt auf Empathie und Transparenz

Oliver Arnold aus der Fachgruppe Informatik überzeugte neben einer sehr guten Umsetzung der alternativen Prüfungsleistungen vor allem mit sowohl fachlich exzellenten als auch emotionalen Lehrvideos. Auch die Studierenden wissen die zugewandte Haltung des Lehrenden zu schätzen, wie die erfragten Rückmeldungen zeigen. Lehrvideos, virtuelles Praktikum und alternative Prüfungsleistung im Modul „Requirements Engineering“ des 6. Semesters des Bachelorstudiengangs Informatik hat Oliver Arnold mit viel Engagement und großem Zeitaufwand für die Online-Semester erarbeitet. „Ich habe mich kritisch damit auseinandergesetzt, wie Onlineveranstaltungen live bei den Studierenden ankommen und wie ich sie gestalten sollte. Und bin zu dem Schluss gekommen, dass moderat nachbearbeitete One-Take-Aufnahmen ein guter Weg sind. Und dass ich meine Zuschauer mit Mimik, Gestik und Humor direkt abholen muss, auch wenn ich die Reaktionen nicht in den Gesichtern sehen kann.“ Live-Veranstaltungen sind dabei nicht immer die beste Wahl. „Die Studierenden finden es auch gut, ein Video nochmal in Ruhe schauen zu können“, so Arnold. Dann ist auch ein möglicher Ausfall des W-LAN kein Problem. Überzeugt hat „seine“ Studierenden auch die alternative Prüfungsleistung. „Hier habe ich klar schriftlich formuliert, was ich erwarte und wie es ablaufen wird, das schafft Transparenz für alle Beteiligten und vermeidet böse Überraschungen bei der Benotung“, erklärt Oliver Arnold sein Vorgehen. Und 21 von 22 Studierenden fanden die Variante, online in Vier-Personen-Teams zu arbeiten, besser als die klassische schriftliche Arbeit.

Physiker wechseln von Tafel und Beamer zu Mikrofon und Chat

Grundlagen der (Experimental-)Physik stehen bei den Professoren Dr. Stefan Braun und Dr. Maik Fröhlich auf dem Lehrplan. „Eine Mischung aus Präsenzunterricht und digitalen bzw. Online-Komponenten erscheint nicht nur für uns die beste Lösung, auch unsere Studierenden bevorzugen diesen Mix“, erklären beide unisono.

Mit der digitalen Lehre haben die Physiker sofort zum Start der Lehre im Sommersemester am 16. März 2020 begonnen, noch bevor die gesamte WHZ in den Lockdown-Modus ging. „Wir waren uns da schon ziemlich sicher, dass es länger dauern wird und haben sofort reagiert“, erinnert sich Prof. Stefan Braun. Die beiden Professoren stellten sich Fragen nach den technischen Möglichkeiten und den besten Methoden, die hinsichtlich Zeit, Kosten, Umsetzbarkeit und vor allem Nutzen für die Studierenden geeignet sind.  

In den letzten 14 Monaten ist zu ihrem fachspezifischen Wissen noch viel über digitale Lehrformen dazugekommen. „Wir sind jetzt auch Regisseure, Kameramänner, Cutter und Produzenten“, scherzt Braun. Besonders die Frage, ob die Lehre besser synchron oder asynchron ablaufen sollte, beschäftigte die beiden Physiker. Die Varianten wechselten in den letzten drei Semestern. Beides hat Vor- und Nachteile, sind Braun und Fröhlich überzeugt. „Nach mehr als einem Jahr haben wir jetzt alle Vorlesungen und Erklärvideos für die Seminare aufgezeichnet und können diese zur Verfügung stellen“, erklärt Prof. Maik Fröhlich. „Gerade für Nichtmuttersprachler ist das ein Vorteil, wenn man die Veranstaltungen in Ruhe anschauen und Teile wiederholen kann. Allerdings haben wir bei der asynchronen Variante festgestellt, dass nicht alle Studierende immer auf dem Laufenden waren, wenn wir in den digitalen Live-Treffen über die eigentlich aktuellen Themen diskutieren wollten. Auch wollten viele Studierende bei den Musterlösungen zu den Übungsaufgaben lieber schriftliche Unterlagen als Videos“, so Fröhlich. „Und bei den Praktika ist die Präsenz nicht nur die bessere Wahl, eigentlich ist sie fast zwingend“, ergänzt er. Die Einschätzung, dass auch die Testate unbedingt in Präsenz stattfinden sollten, widerlegte Fröhlich im Oktober letzten Jahres dann unfreiwillig selbst. „Ich habe mich vorsichtshalber in freiwillige Quarantäne begeben und wir mussten spontan Testate online abhalten – das lief sehr gut.“      

Der Einsatz der beiden Professoren, alle Lehrmethoden systematisch zu hinterfragen und anzupassen, lohnt sich für ihre Studierenden der Biomedizintechnik, Physikalischen Technik, Umwelttechnik und Regenerative Energien, Kraftfahrzeugtechnik oder des Wirtschaftsingenieurwesens. Schon vor dem Beginn der Pandemie schätzten sie die Lehrveranstaltungen in den Grundlagen der Physik in der während des Semesters zur Qualitätssicherung stattfindenden Befragung als gut bis sehr gut ein. Und auch für das mit dem Lehrpreis ausgezeichnete „Pandemie-Konzept“ bekamen Braun und Fröhlich von ihren Studierenden sehr gute Noten.

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