Pressemitteilung

Von Schneeberg auf die Fashion Week dank Neo.Fashion.

Am 13. Januar 2020 wird die Neo.Fashion. im REEF Berlin im Vienna House Andel´s Berlin zum 3. Mal jungen Designtalenten und Absolventen*innen deutscher Modehochschulen die Möglichkeit bieten, ihre Abschlusskollektionen einem breiten Fachpublikum, der Fach und Publikumspresse und einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. Mit dabei: Sieben junge Designerinnen und ein junger Designer, die ihren Abschluss in Schneeberg gemacht haben.

Auch für Prof. Dorette Bárdos, Leiterin des Studiengangs Mode an der Fakultät Angewandte Kunst (AKS) der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ), ist die Teilnahme an einer Veranstaltung der Fashion Week etwas Besonderes. „Die Neo.Fashion. hat sich zum Ziel gesetzt, Plattform und Drehscheibe für die besten Absolventinnen und Absolventen der Modehochschulen aus ganz Deutschland zu sein. Für unsere Absolvent*innen und uns als Design-Fakultät ist es eine tolle Chance sich im Rahmen der Besten aus ganz Deutschland unter Beweis stellen zu können. Ich bin mindestens genauso gespannt wie unsere Absolvent*innen“, so die Mode-Professorin.

Und diese acht jungen Designer werden Mode aus Sachsen, aus Schneeberg in der Hauptstadt im Rahmen der „Best Graduates´ Shows @ Berlin Fashion Week“ am 13. Januar in der Show ab 17 Uhr auf den Laufsteg bringen:
•    Alina Herzau mit der Kollektion Future Fixes
•    Jiri Spata mit der Kollektion Antimonoton
•    Maria Salomé Buitrago Vasquez mit der Kollektion Tropical Shades
•    Sylvia Weber mit der Kollektion FUNCTIONWEAR//TWO PERSPECTIVES
•    Ellen Judith Müller mit der Kollektion Knit[ed]it
•    Madeleine Haber mit der Kollektion Revamped 54
•    Linh Tran Thuy mit der Kollektion CULTURAL CROSSROADS
•    Kristin Noack mit der Kollektion DO/CUT
Alle empfinden es als große Ehre, in Berlin ihre Entwürfe vorstellen zu können und freuen sich auf spannende Gespräche mit vielen anderen Designern und Modefachleuten. Echte Vorbilder haben die jungen Schneeberger unter den vermutlichen anwesenden Kolleginnen und Kollegen. Eine Ausnahme ist Sylvia Weber, ihren Lieblingsdesigner Hussein Chalayan wird sie wahrscheinlich nicht in Berlin treffen, aber sie würde sich freuen, Odely Teboul oder Annelie Augustin wiederzusehen, die sie im Praktikum kennenlernen durfte.
 
Hier ein kurze Vorstellung der Kollektionen und ihrer Macher*innen:

Im Sommersemester 2019 erwarb Jiri Spata den Bachelorabschluss in Schneeberg. Die Abschluss-Kollektion, die der 26-jährige auch in Berlin zeigen wird, heißt ANTIMONOTON und befasst sich mit der Untersuchung geometrischer Strategien. Schwerpunkt bei der Kollektionsentwicklung war es, einen Bezug zwischen Geometrie, speziell Topologie, und Mode zu schaffen, um dadurch einen neuen avantgardistischen Ausdruck zu bilden. Die Formfindung der Unisex-Kollektion basiert auf der Untersuchung von Strukturen, welche durch speziell angelegte Schlitzungen zusätzliche formbildende Merkmale erhalten. Kombiniert mit Material- und Farbkontrasten vereint die Kollektion großzügige Bekleidungsformen, weitenregulierbare Hosen und schmalere Basics, um eine Auswahl in Fläche und Form zu erzeugen. Für den Einsatz im Unisex-Bereich wurden neue funktionale Lösungen entwickelt, die eine Anpassung an diverse Figurentypen ermöglichen.
Jiri Spata ist aktuell im Masterstudiengang an der AKS in der Studienrichtung Modedesign eingeschrieben. Würde er ein Studium in Schneeberg empfehlen? „Ja, denn man hat die einmalige Möglichkeit sich selbst zu finden und seinen Erwartungen gerecht zu werden. Man lernt seine Ansprüche an die eigene Ästhetik besser kennen und schult sein Auge für die Komponenten, die der Beruf erfordert. Individuelle Vorlieben werden dabei geschult. Modedesigner ist ein Beruf, der ein bestimmtes Maß an Passion erfordert. Ich habe große Freude daran, mich selbst verwirklichen zu können“, so Spata.
 
Als Styling Assistentin bei mytheresa.com - einem deutschen E-Commerce-Unternehmen im Bereich Luxusmode – arbeitet Alina Herzau aktuell. 2019 hat die 25-jährige ihre Bachelorstudium abgeschlossen und ist in Berlin mit der Kollektion future fixes dabei.
Die erklärt sie so: „Meine Kollektion future fixes ist meine ganz eigene Perspektive auf das Mensch sein. Ein Balanceakt zwischen Mode und Kunst. future fixes beschäftigt sich mit Trendbewegungen, im Speziellen mit der Sehnsucht des Menschen nach mehr Gefühl und erläutert in diesem Kontext, wie sich der gesellschaftliche Wandel im Design widerspiegelt. Durch Ultraschallschweißen, textile Manipulation und das flächige Arbeiten mit farbigem Latex und Silikon wird meine Gestaltung für den Betrachter/Träger erfahrbar.“
Auch sie kann ein Studium an der Fakultät Angewandte Kunst Schnneberg der WHZ nur empfehlen. „Nach meinem Praktikum in Berlin und meinem Auslandssemester in Lodz, Polen, bin ich mit viel mehr Wertschätzung für diesen Ort und diese Hochschule in mein Bachelor-Semester gestartet“, erinnert sich Alina Herzau. „Jeder Studienort birgt seine Vor- und Nachteile. In Schneeberg haben die Vorteile für mich letztendlich überwogen. Die individuelle Zusammenarbeit und der eigene beständige Arbeitsplatz in der Hochschule erleichtern den eigenen gestalterischen Prozess ungemein.“

Ihre Master-Kollektion CULTURAL CROSSROADS aus dem Sommersemester 2018 wird Linh Tran Thuy in Berlin präsentieren. Zu dieser Kollektion inspiriert wurde die 26-jährige, die aktuell als Design Assistentin Kreativmanagement bei der Josef Witt GmbH in Weiden an der Oberpfalz arbeitet, von der kulturellen Besonderheit der Hmong, vor allem von deren Volkskleidern. Die Transformation traditioneller Attribute in moderne Bekleidungsformen und die Verbildlichung der Symbiose dieser zwei unterschiedlichen Stile war das Ziel dieser Kollektion. Durch diese Arbeit sind nun auch die Mode und Kultur der zurückgezogenen Hmong ein Teil der westlichen Kultur geworden – oder umgekehrt – und kann so weitergegeben und entdeckt werden.
„Schneeberg würde ich jeden empfehlen, die in Erwägung ziehen, Design zu studieren, egal ob Mode- , Textil,- oder Holzdesign. Es hat eine lange Tradition, die Betreuungen sind sehr gut und man fühlt sich nie ausgeschlossen“, so Linh Tran Thuy.

Info: Die Hmong (vietnamesisch Mẹo) sind ein indigenes Volk Ost- und Südostasiens. Sie leben hauptsächlich in den bewaldeten Berggebieten des südlichen China (Provinzen Guizhou, Sichuan, Yunnan und das Autonome Gebiet Guangxi), in Laos, Vietnam und Thailand. In China sind sie der übergreifenden Miao-Nationalität zugeordnet, die über 15 Millionen Menschen zählt. [Quelle: www.wikipedia.de]

Heute ist Sylvia Weber Designerin bei der Wattana GmbH. Und schon mit ihrer Bachelorabschlussarbeit legte sie, von Schneeberg aus, den Grundstein für diese Zusammenarbeit. In Kooperation mit W. L. Gore & Associates GmbH und Wattana GmbH entwickelte Sylvia die Herrenkollektion FUNCTIONWEAR//TWO PERSPECTIVES. Basis der Designentwicklung ist die perfekte Funktionalität der Outdoorbekleidung. Dabei wurden sowohl Eigenschaften des Wetterschutzes, des Tragekomforts als auch repräsentative Eigenschaften betrachtet. In der Kollektion fusionieren Vorbilder wie die DDR-Wattejacke und die klassische Businessbekleidung. Auch die Kombination von innovativen GORE®-Materialien mit natürlichen Funktionsmaterialien unterstreichen den Charakter der Kollektion im Spektrum von Innovation und Tradition, Workwear und Businesskleidung. Die Firmen WATTANA und W.L. GORE unterstützen die Teilnahme der Angewandten Kunst Schneeberg an der Neo.Fashion.2020.
Viele der Schneeberger Absolventen haben erfolgsversprechende Karrieren gestartet, selbstverständlich ist es nicht. „Ich würde ausschließlich denjenigen ein Studium als Designer bzw. Designerin empfehlen, die sich mit ganzer Kraft und ganzem Herzen dem Studium widmen wollen. Es gibt für mich nur ein Ganz oder Gar nicht. Es ist jedoch alle Mühe wert, wenn man seine Leidenschaft zum Beruf macht. Wie schon Karl Lagerfeld sagte: „Am Fließband stehen, das ist Arbeit. Was ich mache, ist Freizeitgestaltung mit beruflichem Hintergrund‘ “, so Sylvia Weber.

Mit ihrer Kollektion REVAMPED 54 konnte Madeleine Haber 2018 schon den Mercedes Fashion Award in Zwickau gewinnen. Am 13. Januar wird sie diese Kollektion in Berlin vorstellen. Impulsgeber für das Gestaltungskonzept der Kollektion REVAMPED 54 war der in den 70 Jahren legendäre, für seine exzentrischen Besucher bekannte Club „Studio 54“ in New York. „Basierend auf präzisen Trendanalysen der Bekleidungs-Stile dieser Zeit und denen der Gegenwart, habe ich gekonnt ein Baukastenprinzip konzipiert, das der Trägerin erlaubt, sich in den Outfits, sowohl im Alltag und anders kombiniert, auch am Abend im Club zu zeigen“, erklärt Madeleine Haber. „Bedeutende Elemente der Formgestaltung sind Längen und Diagonalen, abgeleitet von den Inspirationen für die daraus entstandene Kollektion. Mit den dadurch entwickelten Linienführungen habe ich viel in Bezug auf Größe, Abwandlung, Spiegelung und Aneinanderreihung experimentiert, wodurch ich aus klassischen Schnitten ganz besondere Einzelstücke designt habe.“
Ein großer, zeitloser Klassiker ist auch ihr Vorbild Coco Chanel. Nicht nur die Mode beindruckt die junge Designerin. „Sie hat es aus eigener Kraft von ganz unten nach ganz oben geschafft und konnte noch dazu einen wichtigen Schritt zur Emanzipation der Frau beitragen“ erklärt Haber ihre Verehrung.
Seit dem 1. Januar 2020 ist Madeleine Haber als Modedesignerin & Produktmanagerin bei dem Unternehmen Peacock Textiles in Nürnberg beschäftigt. Und vieles, was sie in ihrer Arbeit umsetzen kann, hat sie auch dem Studium an der AKS zu verdanken. „Für ein Modedesign–Studium würde ich Schneeberg empfehlen, da es ein kleiner, meist ruhiger Ort ist, in dem man sich voll und ganz auf das Studium einlassen kann. Man kann sich sehr gut auf seine Projekte konzentrieren, lernt Allgemeines über Designprozesse, aber auch vieles im Bereich Schnittkonstruktion und über die praktische Umsetzung. Die Professoren und Mitarbeiter nehmen sich viel Zeit und helfen gerne mit ihren Erfahrungen und ihrem Wissen bei der Umsetzung der Projekte“ empfiehlt die 26-jährige ihre Hochschule.

Ellen Judith Müller ist 27 Jahre alt und hat im Wintersemester 2018 ihren Bachelor of Arts, Modedesign, an der Fakultät Angewandte Kunst der WHZ gemacht. Aktuell absolviert sie an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen/Fakultät Engineering ein Masterstudium in der Studienrichtung Textil-& Bekleidungsmanagement und schreibt gerade ihre Masterarbeit in der Abteilung Fashion & Technology bei dem Strickmaschinenhersteller STOLL in Reutlingen.
Ihre Kollektion KNIT[ed]it ist ein Wortspiel aus „KNIT it“, also der Aufforderung zum Stricken und „KNIT edit“, also die Gestrickbearbeitung bzw. -entwicklung. Sie soll die Möglichkeiten der Stricktechnik gestalterisch visualisieren. Design und Stricktechnik sollen fusionieren & Einblicke in die Potenziale verschiedener Strickbindungen und nachhaltiger Herstellungsprozesse – wie Fully Fashioned Bekleidung und die Seamless Knitting Technik – geben. Durch die Kombination verschiedener Strickbindungen und deren Modifikation wurden zweidimensionale Flächen zu dreidimensionalen Formen.
Auch wenn Ellen Judith Müller, wie sie selbst sagt, einige Aspekte ihrer Kollektion mittlerweile anders betrachten und lösen würde, sieht sie die Neo.Fashion. als eine wunderbare Möglichkeit einem breiten Publikum aus der Textil- und Bekleidungsindustrie ihre Arbeit zu präsentieren. Inzwischen ist ihre Berufsperspektive nicht mehr Modedesignerin, ein Studium an der Fakultät für Angewandte Kunst in Schneeberg kann sie aber trotzdem ausdrücklich weiterempfehlen. Sie sagt: „Die Studienrichtung Modedesign bereitet die Studierenden sehr gut auf das spätere Berufsleben oder Masterstudiengänge vor. Es geht nicht allein um die künstlerische und gestalterische Qualität der Arbeiten, sondern auch um die handwerkliche Umsetzung. Die Studierenden müssen von der Idee und Konzeption, den Entwürfen, den Probemodellen und Umsetzungslösungen alle Bereiche eines Produktlebenszyklus betrachten. Darüber hinaus können sich die Studierenden individuell entwickeln und werden durch intensive Betreuung unterstützt. Die Studienatmosphäre familiär und es entstehen enge Freundschaften zwischen den Studierenden, die das Studium überdauern. Dies wird vor allem durch die geteilten Arbeitsateliers der Studenten gefördert. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass der Standort Schneeberg mehr nationale und internationale Präsenz erlangt, so dass mehr junge kreative Menschen ein Studium am an der AKS beginnen.“

Kristin Noack hat bereits 2016 ihre Bachelor-Arbeit DO/CUT fertiggestellt. Das sie für die Präsentation auf der Neo.Fashion. ausgewählt wurde, freut sie. Besonders auch, da sie in ihrer aktuellen Elternzeit an ihrer Selbständigkeit arbeitet und in Berlin Kontakt zu vielen Partnern aus der Modewelt haben wird.  
Ausschlaggebend für das Konzept ihrer Bachelor-Kollektion DO/CUT ist die intensive Auseinandersetzung mit der Generation Y, die sich als Teil einer globalen Gemeinschaft sieht, Abwechslung und Mitbestimmung einfordert – wie keine vor ihr. Basierend auf der Auseinandersetzung mit einer ambitionierten kreativen Avantgarde, den sogenannten Expeditiven, und innovativen Designstrategien in der Mode habe sie ein DIY-Prinzip entwickelt, das den Konsumenten als Co-Designer in die Gestaltung involviert. Er wird aufgefordert, mit dem Produkt zu interagieren, zu spielen und aktiv das Design zu beeinflussen. Die Modelle verwandeln sich von tragbar zu experimentell, simpel zu interessant, sportlich zu elegant, zeitlos zu aktuell, kohärent zu vielfältig.
Wer einen fundierten Abschluss in Modedesign machen möchte, ist aus Sicht von Kristin Noack an der Angewandten Kunst in Schneeberg genau richtig. „Man erlernt sowohl freie als auch konzeptionelle Herangehensweisen wie aus einer Idee ein fertiges Kleidungsstück bzw. eine Kollektion wird. Neben dem Fachbereich Mode, erhält man sehr gute Kenntnisse in verschiedenen Gestaltungslehren, die einem beim Entwerfen hilfreich sind. In den vier Studienjahren bekommt man durch das Praxissemester und das Auslandssemester die Chance bei anderen Designern bzw. an einer anderen Hochschule Erfahrungen zu sammeln. Das Studium ist sehr intensiv und fordernd, aber am Ende hat man sich als DesignerIn gefunden und einen eigenen Stil - seine ‚Handschrift‘ – entwickelt“ erklärt die 30-jährige.

Maria Salomé Buitrago gewann mit ihrer Kollektion „Tropical Shades“, die sie in Berlin zeigen wird, 2019 den Mercedes Fashion Night Award.
Ihre Kollektion, die von gegenseitigen Einflussnahmen erzählt, wurde von Elementen der Kultur Lateinamerikas und Europas, von Migration und kulturellem Austausch inspiriert. Das Thema kann die 22-jährige WHZ-Absolventin Buitrago nun beim Modelabel Hugo Boss einbringen, bei dem sie nach einem Praktikum tätig ist.

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