Mit dem Erhalt der offiziellen Urkunde der Technischen Universität Chemnitz schloss Sven Leonhardt das Verfahren zur Erlangung des Doktorgrades der Wirtschaftswissenschaften erfolgreich ab. Nach seinem erfolgreichen Diplom- und Masterabschluss an der Westsächsischen Hochschule Zwickau folgte eine mehrjährige Beschäftigung als Nachwuchswissenschaftler und Leiter wissenschaftlicher Projekte bei der Stadt Zwickau, welche den Weg für die Entwicklung des Promotionsthemas bereitete.
Promotion zum Thema Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit
Sven Leonhardt promovierte zum Thema "Entwicklung des Boosted Innovation Loop-Vorgehensmodells für anwendungsorientierte Forschungsprojekte zur Überwindung von Hemmnissen im Kontext der Energiewende". Dabei ging es im Kern darum, dass Wirtschaftswachstum und zukünftiger Wohlstand der Gesellschaft maßgeblich von den Themen Klimawandel, Nachhaltigkeit und der Art, wie Unternehmen und Volkswirtschaften damit umgehen, determiniert werden. Hier ist die Wirtschaft mit ihren Akteuren wesentlich in der Verantwortung, aber auch die Politik muss durch die Definition von entsprechenden Rahmenbedingungen den Weg zur notwendigen Transformation aufzeigen. Diese Transformation benötigt Innovationen, die ganzheitliche Lösungen für komplexe, branchenübergreifende Herausforderungen liefern. Solche Lösungen entstehen nicht als Arbeit einzelner Akteure aus Wissenschaft, Praxis und Politik, sondern müssen im Verbund aller relevanter Akteure entwickelt werden.
In vielen Fällen werden in gemeinsamen (Forschungs- und Entwicklungs-)Projekten konzipierte Lösungen nicht oder nicht schnell genug in die Praxis übertragen. Sven Leonhardt zeigte in seiner Dissertation wesentliche Hemmnisse solcher Projekte von der Planung über die Umsetzung bis zum Ergebnistransfer auf. In der Konsequenz wird ein Vorgehensmodell entwickelt, welches einen Ansatz zur Beseitigung bzw. Minimierung dieser Hemmnisse bietet. Mit dem diesem Vorgehensmodell, dem Boosted Innovation Loop, ist ein innovatives Modell entstanden, welches eine Neuerung und Verbesserung in der Entwicklung von ganzheitlichen Lösungsansätzen für die zukünftige Gesellschaft darstellt und einen Ansatz für dessen Beschleunigung liefert. Auf Basis der Ergebnisse der Arbeit kann dieses Modell auch insbesondere im Prozess- und Projektmanagement (bundes-)geförderter anwendungsorientierter Forschungsprojekte angewendet werden, um die Hemmnisse aktueller Strukturen und Prozesse zu minimieren bzw. zu beseitigen. Die exponentielle Entwicklung als Grundlage beschleunigter Innovationsvorhaben und der Schnittpunkt, in dem sich Methoden und Aspekte zur Beschleunigung wiederfinden, ist ein essenzieller Meilenstein innerhalb des iterativen Boosted Innovation Loops. Im Ergebnis wird gezeigt, dass neue Vorgehensmodelle wie der Boosted Innovation Loop für zukünftige Innovationen zur Bewältigung aktueller und anstehender Herausforderungen eine vielversprechende Option sind. So besteht die Möglichkeit, dass die Entwicklungszeiten effizient genutzt, Entwicklungskosten reduziert und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und somit die Sicherung des Technologiestandorts Deutschland erreicht werden können.
Langjährige Tätigkeit an der WHZ
Die Arbeit bildet einen großen Meilenstein in der langjährigen Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Westsächsischen Hochschule Zwickau, welche Herr Leonhardt im Jahr 2011 an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften im Arbeitskreis Integrierte Informationssysteme (https://aiis.digital/de/) aufnahm. Neben der inhaltlichen und fachlichen Unterstützung der Dissertation durch Prof. Dr. rer. pol. habil. Dr.-Ing. Tobias Teich, hatte dieser auch großen Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit des Doktoranden. Im Rahmen der kooperativen Promotion mit dem Lehrstuhl für Innovationsforschung und Technologiemanagement der Technischen Universität Chemnitz von Prof. Dr. Stefan Hüsig konnte das Verfahren am 11.Mai 2023 erfolgreich zum Abschluss gebracht werden.
