Insgesamt 23 Studenten und eine Studentin - Frauen in technischen Studiengängen waren damals die Ausnahme - konnten im Jahr 1960 ihr Studium erfolgreich beenden. Dieser Abschluss jährt sich dieses Jahr zum 60. Mal. Aus diesem Anlass besuchten acht Absolventen und eine Absolventin am 27. August 2020 die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) als Nachfolgeeinrichtung der damaligen „Ingenieurschule für Kraftfahrzeugbau Zwickau“.
60 Jahre nach Studienende Besuch an „neuer“ Wirkungsstätte der Kraftfahrzeugtechnik
Im Rahmen einer Führung durch die heutigen Laborräume der Fakultät Kraftfahrzeugtechnik im August-Horch-Bau auf dem Campus Scheffelstraße konnten sie sich von den ausgezeichneten Studienbedingungen der angehenden Ingenieure überzeugen. Die damaligen Lehr- und Laborräume in der Lessingstraße gehören heute nicht mehr zur Hochschule. Im Anschluss an die Führung überreichte Herr Prof. Golubski, Prorektor Bildung der WHZ, nach einem Überblick über die Entwicklung der Hochschule den Alumni die „Diamantene Immatrikulationsurkunde“ aus Anlass des Studienbeginns vor mehr als 60 Jahren. Die „Diamantene Immatrikulationsurkunde“ wurde damit erstmals an der WHZ vergeben.
Studium mit Schlaflager und Lebensmittelkarten
In seiner Dankesrede zeichnete Peter Tasche, einer der geehrten Absolventen, das damalige Studium nach. Die Zeit des Studienbeginns 1956 war noch geprägt von den Auswirkungen des 2. Weltkrieges. So war Wohnraum knapp, einige Studenten wurden damals sogar in Schlaflagern des Bergbaubetriebs Wismut in einer ehemaligen Kaserne in Zwickau untergebracht und der Essensbezug erfolgte rationiert mit Lebensmittelkarten. In den ersten beiden Jahren erfolgte die praktische Ausbildung, wozu bspw. Schweißen oder die Ausbildung in einer Eisengießerei gehörte. In den letzten beiden Jahren folgte der eher theoretische Teil im Rahmen des Studiums. Peter Tasche hob hervor, wie sich auch die Organisation des Studiums damals von dem heute unterschied: Während heute die Eigenverantwortung der Studierenden bei der Suche der Praktika, Abschlussarbeiten oder auch des ersten Arbeitsplatzes nach dem Studium gestärkt wird, wurde dies den damaligen Studenten weitestgehend abgenommen; Praktikumsplätze wie auch der erste Arbeitsplatz wurden u.a. durch die Ingenieurschule organisiert. Doch wie heute auch, kam das studentische Leben nicht zu kurz: Neben den in Zwickau lange Zeit legendären Faschingsveranstaltungen oder Treppenfeste wurde das Bergfest nach der Hälfte des Studiums oder die 100-Tage-Feier (100 Tage vor Studienende) gefeiert. Zu diesen Feiern wurden dann auch oft auch die Schülerinnen anderer Schulen eingeladen. „So mancher Grundstein eines Lebensbundes ist hier gelegt worden.“, beschreibt es Peter Tasche mit einem Augenzwinkern.
Peter Tasche fasst das damalige Studium und insbesondere die integrierte Berufsausbildung so zusammen: „Die Ausbildung war auf unseren späteren Einsatz im Beruf zugeschnitten, also entschieden mehr, als Kfz-Schlosser in einem Betrieb lernen konnten. Heute können wir dankbar sein, mit welcher Sorgfalt und Weitsicht sie für uns zurechtgeschnitten war.“ (MH)
Hintergrund:
Die WHZ verleiht die „Diamantene Immatrikulationsurkunde“ anlässlich des 60-jährigen, die „Goldene Immatrikulationsurkunde“ anlässlich des 50-jährigen und die „Silberne Immatrikulationsurkunde“ anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Studienbeginns an ihre Alumni, welche das Studium auch erfolgreich abgeschlossen haben. Die Verleihung findet i.d.R. individuell für die einzelnen Seminargruppen statt und wird durch das Rektorat vorgenommen.
Kontakt:
Markus Haubold
Alumni-Beauftragter
markus.haubold[at]fh-zwickau.de
0375 536 1343
Weitere Informationen zur Alumni-Arbeit: https://www.fh-zwickau.de/studium/alumni/
Duales Studium gibt es an der Westsächsischen Hochschule Zwickau immer noch! Mehr Informationen zu den Möglichkeiten und Partnern gibt es hier: https://www.fh-zwickau.de/studium/studieninteressenten/duales-studium/