Karl Clauss Dietel studierte an einer unserer Vorgängereinrichtung, der Ingenieurschule für Kraftfahrzeugtechnik Zwickau, bevor er sein Diplom in Gestaltung an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee erwarb.
Clauss Dietel hat zahlreichen Produkten ihr Aussehen verliehen. Er avancierte zum bekanntesten Gestalter der damaligen DDR und hat Designgeschichte geschrieben. Im Mittelpunkt seines Schaffens standen immer wieder funktionsorientierte Formgebung und Auslegung von Gegenständen und Fahrzeugen. Er schuf den legendären Grundentwurf zum Wartburg 353, die (leider nicht in Serie gehenden) Nachfolgmodelle zum PKW Trabant und übernahm die gestalterische Umsetzung für die Kleinkrafträder Simson S50 und S51. Auch mit der Gestaltung von Industrie- und Konsumprodukten hat er sich einen Namen gemacht.
Karl Clauss Dietel wurde 1984 zum Professor berufen, lehrte an der Hochschule für Industrielle Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein und danach an der Fachschule für angewandte Kunst in Schneeberg (der heutigen Fakultät AKS der WHZ), deren Direktor er von 1986 bis 1990 war.
Als erster ostdeutscher Gestalter erhielt Professor Karl Clauss Dietel 2014 die höchste deutsche Auszeichnung im Bereich Design, den Bundesdesignpreis, für sein Lebenswerk verliehen.
Professor Clauss Dietel blieb unserer Region verbunden und lebte als freischaffender Formgestalter in Chemnitz. Bis zuletzt hat er sich in gesellschaftlichen Debatten der Stadt, im Besonderen zum Thema Mobilität, engagiert. Seine Verbundenheit mit unserer Hochschule und zur Ingenieurausbildung in Zwickau findet in der von ihm geschaffenen Stele zur Erinnerung an die Ingenieurhochschule Zwickau in der Lessingstraße (heute Finanzamt) seinen Ausdruck.
Wir werden Professor Karl Clauss Dietel ein ehrendes Gedenken bewahren.