Pressemitteilung

Mit einem neuen Rekord schloss die Ausstellung "IMPULSE. Ideen aus Holz", denn weit über 3000 Besucher kamen nach Schloss Lichtenwalde, um die Ausstellung der Studienrichtung Holzgestaltung der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule Zwickau zu sehen.

Nun gibt es einen Szenenwechsel: "Weniger ist mehr" heißt es bis zum 23. November in der Hochschulgalerie. Im Bereich der Gestaltung ist es besonders der Architekt Ludwig Mies van der Rohe, der mit dieser Erkenntnis in Verbindung gebracht wurde, weil er sie zu seinem Schaffensmotto erhob und vorbildhaft lebte. Sein Wahlspruch wurde Leitlinie für viele Designer. An der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg entstehen seit vielen Jahren gestalterische Arbeiten durchaus in diesem Sinne. Die aktuelle Ausstellung widmet sich Schneeberger Semester- und Bachelorarbeiten des Jahres 2014, die sich durch ihren elementaren Charakter, ihre logischen Formen oder ihre verblüffende Einfachheit bei gleichzeitiger Raffinesse auszeichnen. Als aufregend unaufgeregt könnte man den Charakter vieler Ausstellungsstücke beschreiben, die in der reizüberfluteten Welt durchaus eine gute Chance haben, wahrgenommen zu werden.

Phantasievolle Kreationen
Den Auftakt bilden phantasievolle Kreationen aus der Studienrichtung Modedesign. Die Studierenden des 1. Semesters experimentierten mit dreidimensionalen Strukturen am Körper. Aus einfachen geometrischen Formen, die durch Einschnitte und Faltungen modifiziert wurden, entstanden außergewöhnliche und komplexe textile Strukturen. Der Körper dient dabei als Träger der Struktur, formt und setzt sie in Bewegung. Auch aus dem Bereich Holzgestaltung kommen zahlreiche Objekte, die mit bescheidenen Mitteln große Wirkung entfalten – das Einfache, das so schwer zu machen ist. Selbst auf dem Gebiet der erzgebirgischen Volkskunst wurde Experimentelles gewagt und in die Ausstellung integriert. Ein fantasievoller Film zum Thema "Fiktive Realität - reale Fiktion", gedreht von den Holzstudenten des 4. Semesters, läuft im Foyer. Er ist mit einfachster Technik ohne Budget direkt "vor der Haustür" entstanden. Auch Bachelorarbeiten aus der Fakultät werden ausgestellt, darunter sakrale Textilien, die von Thekla Maria Nowak für die Kapelle des Flughafens Dresden entworfen und gefertigt wurden sowie ein in Zusammenarbeit mit THONET entwickeltes Regalmöbel von Juliane Schöllner.

Querverbindungen zum Schloss und seiner sehenswerten Papierkunstausstellung ergeben sich mit der Bachelorarbeit von Blinda Kopf, deren "Spitzen für Kinder" Anregungen aus dem Bereich des chinesischen Scherenschnitts verarbeiten. Der Studiengang Musikinstrumentenbau ist mit mehreren hochkarätigen Objekten vertreten. Felix Lange fertigte beispielsweise eine Bassgambe, die sich an einem exponierten Instrument des Tiroler Meisters Jacob Stainer aus dem Jahre 1673 orientiert, das heute zu den Kostbarkeiten der Sammlung alter Musikinstrumente im Kunsthistorischen Museum Wien zählt.

Tea-Time im Schloss
Im Gewölbekeller der Galerie gibt es eine Zugabe. Hier werden parallel zu "Weniger ist mehr" metallene Teekannen aus England und Deutschland gezeigt, die bereits als Klassiker guter Gestaltung gelten. "Das Auge trinkt mit" lautet folgerichtig der Titel dieser kleinen Exposition mit Leihgaben aus einer privaten Sammlung. Selbstverständlich erhält man auch einen Tee serviert, wenn man das wünscht. Tea Time in der Hochschulgalerie.

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