Der Einsatz von Kohlenstoffdioxid (CO2) als Kühlmittel eröffnet neue Wege zur Entfaltung vorhandener Leistungsreserven in der spanenden Fertigung. Ziel ist es, die Spanungstemperaturen in der Spanbildungszone zu senken, was zu einer erheblichen Reduktion der thermischen Belastung der Werkzeugschneide führt und somit den Werkzeugverschleiß drastisch reduziert. Dies ermöglicht längere Werkzeugstandzeiten und/oder erhöhte Schnittwerte, was wiederum zu einer Senkung der Fertigungszeiten und -kosten führt.
Trotz dieser vielversprechenden Potenziale sind viele Fragen zum CO2-Einsatz in der spanenden Fertigung noch offen, was die industrielle Umsetzung behindert. Aus der gemeinsamen Initiative von Werkzeug- und Werkzeugmaschinenherstellern sowie Anbietern von CO2-Kühlanlagen entstand 2015 in Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Transferzentrum e.V. an der Westsächsischen Hochschule Zwickau der Industriearbeitskreis. Dieser beschäftigt sich intensiv mit Entwicklungen zur Verbreitung dieser innovativen Technologie.
Ziele des Arbeitskreises
Der Arbeitskreis "Zerspanen mit CO2" agiert als zentrale Plattform, die den Austausch zwischen Industrie und Wissenschaft zur kryogenen Bearbeitung ermöglicht. Seit 2016 wurden Handlungsempfehlungen für den sicheren Betrieb von Werkzeugmaschinen mit CO2-Kühlung entwickelt und kontinuierlich aktualisiert. Im gleichen Jahr wurde erfolgreich eine Prototypenanlage am FTZ zum Zerspanen mit CO2 konzipiert und in Betrieb genommen. Kontinuierliche Forschungsarbeiten ermöglichen den Transfer aktueller Erkenntnisse zur kryogenen Bearbeitung mit CO2 in die Industrie. Der Arbeitskreis initiiert und bearbeitet zudem spezielle Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Zusammenhang mit dem Einsatz von CO2 bei der Zerspanung.
Mitglieder
Die Mitglieder des Arbeitskreises - darunter Unternehmen wie REGO-FIX AG, OTT-JAKOB Spanntechnik GmbH, acp systems AG, Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH, Knoll Maschinenbau GmbH, Ceratizit Group, Haimer GmbH, KENNAMETAL, WFL Millturn Technologies GmbH, Rhenus Lub GmbH & Co KG, CHIRON Group SE, Schaeffler AG, FTZ - tragen maßgeblich zum Erfolg und zur Innovationskraft dieses gemeinsamen Vorhabens bei. Der Industriearbeitskreis - Zerspanen mit CO2 ist nicht nur eine Vereinigung von Forschungseinrichtung und Unternehmen, sondern auch ein Wegbereiter für die Zukunft der spanenden Fertigung. Die erzielten Erkenntnisse und Forschungsergebnisse werden dazu beitragen, die Effizienz, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit in der Fertigungsindustrie nachhaltig zu verbessern.