In seiner Antrittsrede betonte Prof. Schwister, dass er sich in Zwickau beworben hat, da er ein sehr großes, attraktives Potenzial für eine Entwicklung des Hochschulstandortes sieht. Vieles wurde in den letzten Jahren aus seiner Sicht schon erreicht. Stärker entwickeln möchte er v. a. die Internationalität der WHZ, die Kultur des Dialoges nach innen und außen, die Entwicklung eines sichtbaren studentischen Lebens und die frühzeitige Förderung des Interesses der jüngsten Generation an den sogenannten MINT-Fächern.
Auf einen ausführlichen Rückblick auf seine Zeit als Rektor der WHZ verzichtete Prof. Krautheim in seiner Abschiedsrede ganz bewusst. Er stellte die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung in den Mittelpunkt und appellierte daran, sich gerade als Hochschule noch offener gegen Brandstiftungen, Hetze, Aggressivität und Fremdenfeindlichkeit zu stellen. Die Einrichtung hat dabei sowohl einen Bildungsauftrag nach innen als auch eine Verantwortung für eine weltoffene kulturell-geistige Ausstrahlung nach außen. Die Erfahrungen einer international aufgestellten Bildungseinrichtung, die sein Nachfolger aus Düsseldorf mitbringt, hält Prof. Krautheim für enorm wichtig, um die WHZ noch stärker für ausländische Studierende und Forschende ausrichten zu können.
Die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, zeigte sich bewegt von dem mit diesem Appell für einen weltoffenen, toleranten Geist gerade in Sachsen mit seiner Geschichte gezeigte Haltung des Altrektors. In ihrer Festansprache betonte auch sie die Wichtigkeit einer offenen, international orientierten Bildungspolitik. Für die Amtszeit Prof. Schwisters waren der Kultusministerin zwei Punkte besonders wichtig. Zum einen das Schritthalten von Bildung und Forschung mit dem technischen Fortschritt in einer als Industrie 4.0 beschriebenen Verzahnung der Produktion mit Informations- und Kommunikationstechnik und zum anderen die gesellschaftliche Verantwortung der Hochschulen.
Auch die Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau, Dr. Pia Findeiß, der Sprecher der Geschäftsführung der Volkswagen Sachsen GmbH, Prof. Dr. Siegfried Fiebig und Daniel Bartl als Vertreter des Studentenrats wünschten dem neuen Rektor in ihren Ansprachen viel Kraft, Glück und Erfolg.
zur Person
Prof. Dr. Karl Schwister wurde 1954 in Pulheim bei Köln geboren. Er studierte Chemie an der RWTH Aachen und promovierte dort auch. Nach einigen Berufsjahren in der Chemieindustrie wurde er 1990 zum Professor für Chemie und Bioverfahrenstechnik an die Hochschule Düsseldorf berufen, wo er bis heute lehrt. Seit 2013 ist er Dekan des Fachbereichs Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Prof. Dr. Karl Schwister ist verheiratet und Vater dreier Kinder.
Hintergrund
Am 16. Dezember 2015 wurde Prof. Schwister vom erweiterten Senat der WHZ zum neuen Rektor der Westsächsischen Hochschule Zwickau gewählt. Er hat sein Amt am 1. April dieses Jahres angetreten. Sein Vorgänger, Prof. Gunter Krautheim, der seit Januar 2011 Rektor der WHZ war, konnte sich altersbedingt nicht wieder zur Wahl stellen. Um das Rektorenamt bewarben sich 15 Kandidaten.
