Mit einem Festakt in der Aula Scheffelstraße hat der Rektor der Westsächsischen Hochschule Zwickau, Prof. Dr. Stephan Kassel, Dr. med. Bernhard Karich am 9. November zum Honorarprofessor für Versorgungsforschung ernannt. Auf diesem Gebiet wird der Mediziner künftig Vorlesungen und Seminare für Studierende der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften sowie interdisziplinäre Lehrveranstaltungen für Studierende anderer Fakultäten der WHZ anbieten.
"Mit seinen Arbeiten zu chirurgischen Behandlungen hat Doktor Karich einen ganz wichtigen Beitrag zur Optimierung von Behandlungsprozessen geliefert. Aber das ist nur ein Aspekt. Er hat über die traditionellen Fachgrenzen hinweg viele neue Anstöße gegeben; hat Brücken zwischen Disziplinen gebaut, und den Begriff der Interdisziplinarität in einen breiteren Kontext gestellt. Die Ernennung von Doktor Karich zum Honorarprofessor ist eine Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit und Potenzialausschöpfung, forschungsaffine Studierende bereits während des Studiums noch stärker in Forschungsprojekte einzubinden", erklärte Prof. Tom Schaal von der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften in seiner Laudatio.
Lebenslauf und Werdegang
Doktor Bernhard Karich wurde 1961 in Bautzen geboren. Er begann 1981 das Studium der Medizin an der Karl-Marx-Universität Leipzig und wurde 1987 als Arzt approbiert. 1993 erhielt Doktor Karich die Anerkennung zum Facharzt für Chirurgie. An der Freien Universität Berlin promivierte er und erhielt 1999 den Grad eines Doktors der Medizin mit der Dissertation zum Thema "Hat der Gammanagel eine optimale Konfiguration? Eine Analyse postoperativer Röntgenaufnahmen. Vorschläge zur Implantatveränderung" verliehen. Von 1993 bis 1999 war er am Kreiskrankenhaus Bautzen als Stationsarzt der Unfallchirurgie in der chirurgischen Klinik tätig. Anschließend praktizierte er bis 2004 als Oberarzt in der Notfallambulanz und unfallchirurgischen Abteilung. Im Jahr 2004 wechselte er an das Heinrich-Braun-Krankenhaus in Zwickau und wurde Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Physikalische Medizin. 2006 wurde Doktor Bernhard Karich von der sächsischen Landesärztekammer zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie anerkannt. Er war von 2009 bis 2015 Leiter des regionalen Traumazentrums am Heinrich-Braun-Krankenhaus. 2015 wurde dem Klinikum die höchste Versorgungsstufe als überregionales Traumazentrum bescheinigt, dessen Leitung Doktor Karich seither ausübt. Parallel übernahm er 2012 die Leitung des Zentrums für Alterstraumatolgie und Rehabilitation.
Neben seiner Arbeit als Kliniker und Forscher engagiert sich Doktor Karich auch in Fachgesellschaften und anderen Gremien. Er ist unter anderem Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie in den Sektionen Alterstrauma und Rehabilitation. Zudem ist Doktor Karich Mannschaftsarzt des FSV Zwickau und beim BSV Sachsen Zwickau.
Lehre und Forschung an der WHZ
Neben Lehraufträgen an der Universität Jena und Leipzig sowie der BA Plauen, lehrt Doktor Karich an der Westsächsischen Hochschule an den Fakultäten Physikalische Technik/Informatik im Modul Anatomie und Physiologie für Ingenieure und der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften im Modul Mensch und Medizin. Er gehört zudem der 2019 neu geschaffenen Ethikkommission der Westsächsischen Hochschule Zwickau an, durch die standortbezogen eine Vielzahl erforderlicher Ethikvoten in Forschungsanträgen zügiger zur Vorlage gebracht werden können. Außerdem ist er an der Betreuung unterschiedlichster Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten beteiligt.
In der Nachwuchsforschergruppe 2017-2020 der Westsächsischen Hochschule Zwickau war Doktor Karich klinischer Partner im Projekt "Mobil bis ins hohe Alter - Entwicklung verschleißarmer Implantate für das Hüftgelenk und für hüftgelenksnahe Frakturen". Enge Kooperationen zur Hochschule zeichnen sich darüber hinaus zu Doktor Karichs Forschungsschwerpunkten der CO2-Therapie, dem Fixateursystem DiFix, der Rehabilitation in der Alterstraumatologie und verwandten Themen der Versorgungsforschung ab, was zahlreiche Publikationen in national und international anerkannten Fachjournalen belegen.
