Wie sich ein Wassertropfen auf Oberflächen von Keramiken oder Solaranlagen verhalten soll, präsentierte Nachwuchswissenschaftlerin Antje Schuschies (WHZ) in ihrem Vortrag zum Veranstaltungsauftakt. Hierfür entwickelt sie Modelle mithilfe generativer Algorithmen. „Ich vergleiche meine Untersuchung mit einem hundert Jahre altem mathematischen Problem, der optimalen Flächenfüllung durch viele Fünfecke.“ Wissenschaftler Florian Rudek (WHZ) erklärt in seinem Poster-Pitch, wie man mithilfe optischer Messtechnik eine Menge Regenwürmer in der Erde berührungslos zählen könne.
Dr. Thomas Schreiber vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF berichtete, wie er es schaffte, Hochleistungsfaserlaser noch leistungsstärker zu machen. Hierzu setzte sein Team neuartige Messmethoden und Materialien ein und erweiterte damit das Leistungsportfolio des IOF. Doch die Innovation endet nicht in den Laboren und Forschungseinrichtungen. Wie es eine Idee bis zur Marktreife schaffen kann und welche Hürden zu meistern sind, erklärte Philipp Wollmann. Für seine Gründungsidee, Inspektionstechnik am Markt anzubieten, die die Qualitätsanforderungen der Halbleiterindustrie umsetzen kann, erhielt der ehemalige Wissenschaftler des Fraunhofer IWS mit seinem Gründungsteam bereits einige Preise. Insgesamt standen knapp 30 spannende Themen auf dem Programm des jährlichen Seminars in Schilbach / Vogtland.
Seit rund 17 Jahren bringt Peter Hartmann, Professor an der WHZ und Leiter des Fraunhofer AZOM, Experten aus der Industrie und Wissenschaft sowie Studierende zusammen. „Ziel meines Seminares ist es, den Wissenstransfer zu intensivieren und ein starkes Netzwerk hervorzubringen. Dadurch entstanden bereits viele innovative Ideen und Projekte, deren Ergebnisse sehr erfolgreich in der industriellen Praxis angewendet werden.“ Besonders hervorzuheben sei, dass auch Studierende der WHZ die Möglichkeit erhalten, sich und Ihre Leistungen in Vorträgen, Poster-Pitches oder Science Slams zu präsentieren und Kontakte während der gemeinsamen Abende zu knüpfen.
Über die Arbeitsgruppe Optische Technologien der WHZ
Die Arbeitsgruppe an der Westsächsischen Hochschule Zwickau forscht und entwickelt modernste Lösungen für messtechnische Fragestellungen in den Industriebereichen Automobiltechnik, Halbleiterproduktion, Medizintechnik und Photonik. Die Gruppe leitet Prof. Dr. rer. nat. habil. Peter Hartmann.
Über das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Oberflächentechnologien und Optische Messtechnik (AZOM)
Das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS betreibt in Kooperation mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) das Fraunhofer AZOM. Hier erforschen und entwickeln Forschende neue Ansätze der optischen Messtechnik, Bildverarbeitung, Prozesskontrolle und Oberflächencharakterisierung. Ihr Ziel ist es dabei, die Forschungsergebnisse schnell und direkt in applikationsspezifische Lösungen für industrielle Prozesse zu transferieren. Das Fraunhofer AZOM bildet eine Schnittstelle zwischen angewandter Wissenschaft und Industrie in der Medizintechnik, Kraftfahrzeugtechnik, dem Maschinenbau und der Halbleitertechnologie.
Kontakt
Prof. Dr. rer. nat. habil. Peter Hartmann
Fakultät Physikalische Technik / Informatik
Kornmarkt 1, 08056 Zwickau
Peter.hartmann[at]fh-zwickau.de
+49 375 536-1538
+49 1522 9262090
