Pressemitteilung

WHZ-Studentin erobert Amerika in Gebärdensprache

Tomke Brammerloh, Studentin der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ), brachte ihre Forschungsarbeit auf die internationale Bühne der Wissenschaft. An der renommierten Universität Gallaudet in Washington DC präsentierte sie ihre Erkenntnisse auf der Konferenz über Gebärdensprache in MINT-Fächern, die vom 2. bis 5. März stattfand.

Frau, die auf der Bühne einen Vortrag in Gebärdensprache vor Publikum hält
WHZ-Studentin Tomke Brammerloh präsentiert ihre Forschungsarbeiten in amerikanischer Gebärdensprache auf dem STEM Sign Language Summit in Waschington DC. (Foto: WHZ/K. Trockel)

Der „STEM Sign Language Summit“ zog taube und schwerhörige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt an, um ihre Forschungsarbeiten einem breiten Publikum vorzustellen. Brammerloh, Studentin der Physikalischen Technik an der WHZ, wurde ebenfalls eingeladen. „Auf einer Konferenz für Gehörlose in Wien lernte ich das Organisationsteam des STEM Summit kennen, die mich zur Veranstaltung nach Washington DC einluden. Durch meinen einjährigen Auslandsaufenthalt in den USA beherrsche ich die amerikanische Gebärdensprache sehr gut, sodass ich zusagte“, erzählt Brammerloh.

Untersuchungen zur Ausbreitung des Lichts

Ihr Vortrag behandelte die „Entwicklung und Erprobung eines Tool-Kits zur Einführung in die Fourieroptik“. Die Fourieroptik beschäftigt sich mit der Art und Weise, wie Licht sich ausbreitet und mit verschiedenen Objekten interagiert. "In meiner Arbeit beschäftigte ich mich intensiv mit dem Spatial Light Modulator. Dieses Gerät ermöglicht es, verschiedene 2D-Bilder zu generieren. Ein wesentlicher Aspekt der Untersuchung besteht darin, einen Vergleich zwischen simulierten und experimentellen Bildern anzustellen, um die Praxistauglichkeit dieser Technik zu überprüfen", erklärt Brammerloh. Aktuell arbeitet sie an ihrer Bachelorarbeit zu diesem Thema am Fraunhofer Anwendungszentrum für Optische Messtechnik und Oberflächentechnologien in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe „Optische Technologien“ der Physikalischen Technik der WHZ. „Ich danke vor allem der Unterstützung durch Prof. Hartmann, der stets an mich glaubt“, ergänzt die Studentin.

Engagement über das Studium hinaus

Darüber hinaus engagierte sich Brammerloh im Projekt "Sign2Mint", das von der Max-Planck-Förderstiftung unterstützt wurde. Das Ziel dieses Projekts war die Entwicklung eines Fachgebärdenlexikons mit 5000 MINT-Fachgebärden. Brammerloh war aktiv im Bereich Physik, Chemie und Astronomie tätig. „In Zukunft möchte ich mit anderen tauben und schwerhörigen Studierenden und Alumni eine Plattform gründen, um eine deutsche wissenschaftliche Konferenz für taube und schwerhörige Studierende, Forschende und Interessierte im Bereich MINT zu schaffen“, betont Brammerloh.

Studieren und gehörlos

Tomke Brammerloh ist von Geburt an gehörlos und benötigt für das Studium einen Dolmetscher. Die WHZ unterstützt sie mit einem Nachteilsausgleich, um Prüfungen zu erleichtern. Ihre bevorzugte Sprache ist die deutsche Gebärdensprache. Diese vereinfacht das Verständnis und verringert Missverständnisse. Die WHZ muss deshalb Dolmetscherinnen für Deutsch und Deutsche Gebärdensprache für den Lehrbetrieb zur Verfügung stellen. Brammerloh sieht jedoch auch Ansatzpunkte zur Verbesserung, insbesondere in Bezug auf die Sensibilisierung der Professorinnen im Umgang mit gehörlosen Studierenden. Neben dem Studium organisiert sie einen Gebärdensprachstammtisch an der WHZ und erstellte mit einem ehemaligen tauben Studenten Leitfäden sowohl für taube Studierende als auch für Professorinnen und Professoren. Diese sollen Barrieren im Studium aufzeigen und Lösungsansätze bieten.

Hintergrund:

STEM „Science Technology Engineering Mathematics“ – im Deutschen auch als MINT-Fächer bezeichnet – steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Über die Arbeitsgruppe „Optische Technologien“ der WHZ

Die Arbeitsgruppe „Optische Technologien“ am Leupold-Institut für angewandte Naturwissenschaften der WHZ widmet sich der Forschung und Entwicklung modernster Lösungen für messtechnische Herausforderungen in verschiedenen Bereichen wie der Automobiltechnik, Halbleiterproduktion, Medizintechnik und Photonik. Seit Jahren arbeiten die Wissenschaftler eng mit dem Fraunhofer-Anwendungszentrum für Oberflächentechnologien und Optische Messtechnik (AZOM) unter der Leitung von Prof. Peter Hartmann zusammen. Die Arbeitsgruppe „Optische Technologien“ sowie das Fraunhofer AZOM Zwickau bieten engagierten Studierenden in den Bereichen Wissenschaft und Technik anspruchsvolle Aufgaben im Rahmen von Praktika, studentischen Hilfskrafttätigkeiten oder Abschlussarbeiten, die mit Verantwortung und Gestaltungsspielraum einhergehen. Das Fraunhofer AZOM wird in Kooperation mit der WHZ und dem Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS betrieben.

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