Pressemitteilung

O-Bus zurück in Zwickau - im Dienste der Wissenschaft

Nach 41 Jahren Pause gibt es in Zwickau wieder einen Elektrobus. Dieser soll jedoch nicht den Verkehrsbetrieben im ÖPNV eingesetzt werden, sondern fungiert als Technologieträger im Forschungs- und Entwicklungsvorhaben AOSA plus der WHZ.

AOSA plus: E-Bus
Das Foto zeigt den neuen Bus auf der 2018 neu errichteten, voll funktionsfähigen Oberleitungs-Teststrecke der WHZ auf dem Campus Scheffelstraße. | Quelle: WHZ

Konventionelle Oberleitungsbusse sind zu jedem Zeitpunkt abhängig von der Oberleitung. Reine Elektrobusse sind zwar unabhängig von der Oberleitung, jedoch entspricht die Batterietechnologie noch nicht der Anforderungen der Nahverkehrsunternehmen. Einen Mittelweg durch ein automatisches Oberleitungs-Stromabnehmersystem für Hybrid-Oberleitungsbusse untersucht das AOSA plus-Forscherteam um Prof. Matthias Thein.

E-Bus wird zu O-Bus
Der neue Elektrobus, der am 22. November 2018 mit einem Tieflader nach Zwickau kam, wird durch zwei Radnabenmotoren angetrieben und verfügt über ein Batteriepaket mit 85 kWh. Mit dieser Energiemenge könnte der Bus theoretisch bis zu 60 km weit fahren.

Das soll er allerdings noch gar nicht. Zunächst muss das Dach verstärkt werden. Dann können die Stromabnehmerstangen mit dem von der WHZ im Rahmen des Forschungsprojektes „eBus Skorpion“ entwickelten automatisierten Andrahtsystem sowie ein Potenzial trennender Umrichter auf das Busdach montiert werden. So wird aus dem Elektro-Batteriebus ein vollwertiger Batterie-Oberleitungsbus (BOB). Er ist dann ein Nachfahre der Obusse, wie sie bis 1977 auch in Zwickau unterwegs waren - nur eben viel moderner.

Batterie-Oberleitungsbusse können im Gegensatz zu den früher verwendeten Obussen dank der Batterie auch ohne Oberleitung fahren und sind deshalb fast so flexibel wie Dieselbusse einsetzbar. Dabei haben sie den Vorteil, dass lokal nahezu keine Emissionen freigesetzt werden.

Vorbereitung auf Forschungseinsatz im Straßenverkehr
Der neue E-Bus an der WHZ ist ursprünglich ein Volvo Typ 7700. Der Bus ist nur als reiner Erprobungsträger gedacht. Um ihn nach dem Umbau unter echten Bedingungen testen zu können, wird eine Straßenzulassung beantragt werden. Dann kann der Bus nicht nur an der kurzen Oberleitung auf dem Campus Scheffelstraße, sondern auch in Städten mit echter Oberleitung (z. B. in Eberswalde oder Solingen) fahren. Um diese – für einen Elektro-Bus – doch relativ weit entfernten Städte erreichen können, baut das Team um Prof. Matthias Thein noch einen sogenannten Range-Extender (eine Verbrennungmotor-Generator-Einheit) ein.

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