Hinter dem linearen und dem zweidimensionalen Curriculum verbergen sich dozentenzentrierte Lehrkonzepte. Die Lehrenden wählen aufgrund ihrer Expertise die Inhalte aus. Steht hingegen die Lernaktivität der Studierenden im Vordergrund, ist eine im Voraus festgeschriebene Themenabfolge durch die Lehrenden zu hinterfragen. Ein studentenzentriertes Vorgehen ergänzt das zweidimensionale Curriculum um eine weitere Ebene: das Vorwissen und die Interessen der Studierenden. Dahinter verbirgt sich die Annahme, dass die Studierenden ihre fachlichen Kompetenzen erweitern wollen, dass die Fragen der Studierenden die Themen vorgeben. Dies ist eine lohnende Herausforderung für Lehrende und Studierende.
Denn werden Themen und Fragestellungen gemeinsam entwickelt, gestalten die Studierenden die Lehrveranstaltung mit, so erfahren Lehrende, was die Studierenden schon wissen und wie sie wirklich lernen. „Harte Fakten“ werden von der Arbeitsgruppe selbst beschafft. Das Stoffmengenproblem verändert sich: meist beklagen sich die Studierenden, dass nicht genügend Zeit zur Verfügung steht, um alle Fragen und Probleme zu klären.
Auch das dreidimensionale Curriculum birgt Schwierigkeiten. Der Lernprozess könnte eine unabsehbare Richtung einschlagen. Die Lehrenden müssen daher immer wieder korrigierend eingreifen, um didaktische Prinzipien zu wahren (z. B. „vom Einfachen zum Komplexen“) (Böss-Ostendorf & Senft, 2010).