Kontinuierliches und Effektives Lernen
„In Zeiten des Wandels erbt der lernende Mensch die Welt, während der Gelehrte wunderbar für eine Welt ausgerüstet ist, die nicht mehr existiert.“
(Eric Hoffer)
Über kontinuierliches und effektives Lernen an der Hochschule
Die Herausforderungen der gegenwärtigen Arbeitswelt lassen sich mit allerlei Begriffen umreißen: rasche technologische Neuerungen, rasante Zunahme und kurze Halbwertszeit des Spezialwissens, komplexe Problemstellungen und globale Vernetzung von Lern- und Forschungsgemeinschaften. Ein Studium, welches allein auf fachliche Inhalte orientiert ist, kann Studierende nicht umfänglich auf diese Herausforderungen vorbereiten. Es wird zusätzlich die Förderung des effektiven Lernens (Methodenkompetenz), der Selbstständigkeit (Selbstkompetenz) und der Zusammenarbeit mit anderen Experten (Sozialkompetenz) benötigt. Nur wie werden Kompetenzen im Rahmen des Studiums erworben?
„Studierende können sich nach dem Studium weder an den Titel noch an den Inhalt einer erheblichen Anzahl von Lehrveranstaltungen erinnern, die Sie besucht haben.“ (Adi Winteler, 2004)
Noch vor der Kompetenzorientierung stehen Lehrende häufig vor dem Problem, dass Studierende die vermittelten Fakten, Theorien und Prinzipien nicht wiedergeben können. Auch eine klassische Orientierung auf fachliche Inhalte führt bei den Studierenden nicht immer zu den gewünschten Lernerfolgen. Es herrscht Unzufriedenheit über die Antworten in den Prüfungen, obwohl es in der Lehrveranstaltung „tausendmal erwähnt“ wurde. Lehrende klagen über das mangelnde Erinnerungsvermögen, wenn an Module des letzten Semesters angeknüpft werden soll. Das Vergessen ist der größte Feind der Lehre. Lehrende an Hochschulen fragen nach den Ursachen des Vergessens und suchen nach Möglichkeiten, effektives Lernen in den Veranstaltungen zu fördern. Im Werkzeugkasten Hochschullehrer finden Sie diese.
Doch Vorsicht: Bei dem Versuch, kontinuierliches und effektives Lernen auszulösen, „komme es in der Regel zu dem, was wir als Lernschwierigkeiten bezeichnen“ (Winteler, 2004). Und das bei Studierenden ebenso wie bei Lehrenden.
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Quellen
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