Zielsetzung

Die durchgängige Oberleitung macht die Busse unflexibel bei Störungen im Streckenverlauf. Außerdem ist die Oberleitung aufgrund der durchgehenden zweispurigen Ausführung sowie kosten- und wartungsintensiver Bestandteile, wie beispielsweise Kreuzungen, Weichen, Streckentrennern und engen Kurven verhältnismäßig teuer.

Dennoch stellen Trolleybusse aus betriebswirtschaftlicher Sicht eine günstige Alternative zu anderen Elektrobuskonzepten dar. Mit einem kleinen Batteriespeicher ausgestattet, können kurze Streckenabschnitte oberleitungsfrei überbrückt werden. Dieses Prinzip wird partielle Oberleitung genannt. Dabei bräuchte die notwendige Batteriekapazität lediglich auf das Überbrücken der kurzen Distanzen ausgelegt zu werden (z. B. 5 bis 20 km). Dann wären sie wesentlich flexibler als reine Elektrobusse. Denn während Elektrobusse eine gewisse Zeit für den Ladevorgang stehen bleiben müssen, können Trolleybusse an der Oberleitung geladen werden und das während der Fahrt. Dies ist insbesondere für einen reibungslosen Betriebsablauf wichtig. Vor allem aber könnten komplizierte, wartungsintensive und damit kostspielige Elemente der Oberleitung, wie oben beschrieben, entfallen. Dann werden nicht nur erhebliche Kosten seitens der Oberleitung gespart, auch denkmalgeschützte Bereiche oder Verkehrsknotenpunkte könnten ohne Oberleitung passiert werden. Nicht zuletzt wären die neuen Trolleybusse von Verkehrsstörungen nur im gleichen Maße betroffen, wie andere Fahrzeuge auch.

All das macht Trolleybusse auch unter Beachtung umweltpolitischer Ziele für Verkehrsunternehmen und Städteplaner wieder interessant. Allerdings gibt es dabei ein Problem: Die Stromabnehmer müssten im Streckenverlauf mehrmals von der Oberleitung entfernt (relativ einfach) bzw. wieder angelegt werden (relativ kompliziert).

Das Wiederanlegen, auch Andrahten genannt, wird wie vor 100 Jahren noch von Hand oder in seltenen Fällen auch mit Hilfe von sog. Eindrahttrichtern durchgeführt. Beide Methoden stehen jedoch einem häufigen Andrahten entgegen.

So ergibt sich das Ziel des Projektes: Der Andrahtvorgang muss automatisiert werden, da dies eine wesentliche Voraussetzung für ein partielles Oberleitungsnetz ist.

Kontakt
Westsächsische Hochschule Zwickau
Fakultät Kraftfahrzeugtechnik
Prof. Dr.-Ing. Matthias Thein
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