Inhaltstheorie

Die Frage „Warum führt eine Person eine Handlung aus?“ wird mithilfe der Inhaltstheorie versucht zu beantworten. Dabei spielen vor allem die inhaltlichen Faktoren der Motivation eine Rolle - das heißt, welche Motive und Bedürfnisse eine Person hat. Motive sind dabei handlungsrelevante und zielbezogene Beweggründe bzw. Handlungsantriebe, welche durch die Bedürfnisse definiert werden. Unter einem Bedürfnis versteht man einen internen Mangelzustand, der Kognition und Verhalten so steuert, dass die Menschen nach der Bedürfnisbefriedigung streben.  

 

Der US-amerikanische Psychologe Abraham Harold Maslow hat ein Modell entwickelt, dass die Zusammenhänge zwischen Bedürfnissen und Motiven beschreibt: die Bedürfnispyramide. 

Maslow geht von drei Annahmen aus:  

  1. Bedürfnisbefriedigung erfolgt von unten nach oben (sog. Rangfolgenthese)  
  2. Steuerung menschlichen Verhaltens durch noch nicht erfüllte Bedürfnisse  
  3. Abschließende Befriedigung der ersten vier Bedürfnisklassen möglich (sog. Defizitmotive), Selbstverwirklichung als Wachstumsmotiv  

Was bedeutet das für Dich?  

Es ist wichtig, dass Du deine Bedürfnisse erkennst, sie beobachtest und deine Handlungen so ausrichtest, dass Du deine Bedürfnisse befriedigst. Nur so kannst Du dich am Ende des Tages selbst verwirklichen.  

Bei genauerer Betrachtung dieses Modells wird deutlich, dass es ebenso wie andere Modelle Schwachstellen aufweist. So werden vereinfachende Annahmen durch die völlige Ausblendung von Persönlichkeits- und Situationsfaktoren, abstrakte und nicht eindeutige Begrifflichkeiten (bspw. Was ist Selbstverwirklichung eigentlich?), geringe Trennschärfe der Bedürfnisebenen und die fehlende empirische Bestätigung kritisiert.

 

2-Faktoren-Theorie nach Herzberg  

Eine weitere Theorie, um die Frage „Warum führt eine Person eine Handlung aus?“ zu beantworten, ist die 2-Faktoren-Theorie nach Frederick Herzberg.  

Dieser geht davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Faktoren und der Zufriedenheit sowie Unzufriedenheit in Bezug auf unsere Arbeit gibt. Unzufriedenheit wird durch sogenannte Hygienefaktoren hervorgerufen, die sich auf die Arbeitsumwelt beziehen.  

Darunter zählen unter anderem  

  • fachliche Kompetenz des Vorgesetzten  
  • die Beziehungen zu Kollegen und Mitarbeitern sowie zum Vorgesetzten  
  • Gehalt  
  • Arbeitssicherheit.  

Wenn diese Faktoren berücksichtigt werden und positiv auf unsere Tätigkeiten wirken, führt das zwar dazu, dass die Unzufriedenheit abnimmt, aber nicht direkt zu Zufriedenheit. Zufriedenheit wird nach Herzberg durch sogenannte Motivatoren erreicht, die sich auf den Arbeitsinhalt beziehen.  

Solche Motivatoren sind unter anderem  

  • Verantwortung  
  • Aufstieg  
  • die Arbeit selbst  
  • Anerkennung  
  • Leistungs- und Erfolgserlebnisse.  

Damit die Motivation und Arbeitsleistung möglichst hoch sind, sollten Motivatoren und Hygienefaktoren in gleichen Verhältnissen auftauchen.

Wenn Du dir also ein Arbeitsumfeld zum Wohlfühlen schaffst, einen Tee kochst, der dich motiviert oder Musik im Hintergrund abspielen lässt, dann können die Hygienefaktoren sich positiv auf deine zu erledigenden Aufgaben auswirken. Und natürlich ist es wichtig, dass Du erkennst, weshalb Du deine Arbeit meistern willst, sodass Du kleine Ziele vor Augen hast, an denen Du dich bis zum Ende des Projektes langhangeln kannst. So sind deine Erfolgschancen und auch deine Erfolgserlebnisse letztlich besser.

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Quellen