Erfahrungsbericht von Hao-Hung Teng
Mein Weg nach Zwickau
Da ich in Taiwan Germanistik an der Universität studiert und mich immer für die Fachrichtung Wirtschaftswissenschaft interessiert habe, wollte ich mich weiter mit beiden Fächern beschäftigen. Außerdem habe ich nach meiner Erfahrung als Austauschstudent an der Universität Leipzig festgestellt, dass mir die Kultur der deutschen Hochschulbildung sehr gut gefallen hat. Mit diesem Studium, LBA-Wirtschaftskommunikation Deutsch an der WHZ konnte ich tiefere Deutschkenntnisse erlangen sowie mich auf Wirtschaftswissenschaft spezialisieren, was ich sehr attraktiv fand. Aus diesem Grund habe ich mich für dieses Studium in Zwickau beworben und erfolgreich die Zulassung dazu erhalten.
Das erste Semester
Das erste erste Semester in Zwickau war für mich in Bezug auf den Lebensstil ein komplettes Neuland. Beispielsweise haben fast keine Läden nach 20 Uhr geöffnet und auch die Stadt ist komplett still. Das unterscheidet sich eindeutig von dem Leben, das ich gewöhnt war. Dennoch konnte ich mich aufgrund der leiseren Umgebung besser auf das Lernen konzentrieren .
Besondere Herausforderungen und tolle Momente
Eine besondere Herausforderung war meine erste Prüfungsphase, da ich gar keine Prüfungserfahrungen in Deutschland hatte. Aus diesem Grund fand ich die Vorbereitungen, insbesondere für BWL, sehr anspruchsvoll. Ich habe mir dann Unterstützung gesucht, und zwar habe ich mich von den älteren Studierenden, die diese Prüfung schon hinter sich hatten, beraten lassen und dann Schritt für Schritt für die möglichen Prüfungsfragen gelernt. Am Ende habe ich erfolgreich alle Prüfungen bestanden und war auch sehr zufrieden mit den Ergebnissen.
Besonders schön fand ich die in unserem Studiengang organisierten Exkursionen, weil ich durch diese Aktivitäten die Möglichkeit hatte, die Firmen in Sachsen und die beeindruckende Landschaft im Umkreis von Zwickau kennenzulernen.
Könnte ich mein Studium noch einmal von vorne beginnen…
Könnte ich mein Studium noch einmal von vorne beginnen, dann würde ich gerne versuchen, einen Nebenjob als Werkstudent in der Industrie in der Nähe von Zwickau zu finden, damit ich früher die Arbeitskultur in Deutschland kennenlernen und weitere Erfahrung in der Praxis sammeln könnte. Außerdem würde ich durch den Job erfahren, welche Fähigkeiten in der Praxis stark nachgefragt werden, und ich könnte mich frühzeitig darauf vorbereiten.
Mein Highlight
Die Praxiserfahrung im Praktikum war mein persönliches Highlight während meines Studiums, da ich mich dabei viel weiterentwickelt habe. Ich habe bei einem internationalen Entwicklungsdienstleister in der Automobilindustrie als Praktikant im Bereich „Business Development“ gearbeitet. Dort musste ich täglich neue Trends weltweit beobachten, alle möglichen Daten dazu analysieren und sie am Ende zusammenfassen. Anschließend präsentierte ich meinem Vorgesetzten die Ergebnisse, damit er für unsere Firma geeignete Strategien entwickeln kontte. Durch diese Arbeitstätigkeiten hat sich meine Fähigkeit der Analyse und der Schlussfolgerung der Information deutlich verbessert. Darüber hinaus habe ich durch die Arbeit gelernt, wie ich effizient, aber dabei auch präzise ausdrücken kann. Diese oben genannten Fähigkeiten sind quantitativ nicht messbar. Dennoch sind sie meiner Meinung nach hochrelevante Soft Skills für meine zukünftige Karriere. Aus diesem Grund sehe ich mein Praktikum als eine der wertvollsten Erfahrungen in meinem Studium an.
Empfehlungen an die neuen internationalen Studierenden
Ich würde internationalen Studierenden empfehlen, die Ressourcen, z.B. die Internet-Datenbanken in der Bibliothek der WHZ früher kennenzulernen und öfter zu verwenden. Im Studium werden viele Seminararbeiten als Leistungen erfasst und die Datenbank kann meiner Meinung nach den Rechercheprozess zeitlich und qualitativ deutlich optimieren, weil vielfältige und ausreichende Daten durch die Datenbank zugänglich sind. Falls man das System nicht ausreichend kennt, wird dort sogar ein persönliches Tutorial von den Bibliothekaren angeboten. Das hat mir persönlich die Nutzung des Datenbanksystems erheblich erleichtert.Als nächstes würde ich den internationalen Studierenden vorschlagen, die Fachzeitschriften in der WHZ-Bibliothek zu lesen, denn durch das Lesen kann die deutsche Sprachkenntnis in anderen Fachbereichen verbreitert und vertieft werden. Zudem erlangt man durch die Zeitschriften neues grundlegendes Wissen und dies kann nicht nur für das Studium, sondern auch für die zukünftige Karriere vorteilhaft sein.Als Letztes möchte ich die internationalen Studierenden ermutigen, im Alltag häufiger Deutsch zu sprechen, z.B. Smalltalks mit unbekannten Kommiliton:innen zu führen. Dadurch verbessert sich nicht nur die Sprache, sondern auch das Verständnis für den sächsischen Dialekt, der überall in Zwickau und Umgebung gesprochen wird. Darüber hinaus ermöglichen Gespräche meiner Meinung nach ein tieferes Kennenlernen der deutschen Mentalität, und dies ist für die Teilhabe an der und Integration in Gesellschaft und Hochschule sehr hilfreich.