Erfahrungsbericht von Jasmin Göthel

 

Studienzeitraum:September 2020 - Februar 2024

Ausrichtung: LBA Iberoromanischer Kulturraum

Arbeitsstelle nach dem Abschluss:im IT-Recruiting 
 

Ich hatte bereits vor dem Abitur durch das Schüler-Bafög die Möglichkeit, 2017/2018 ein Auslandsjahr an einer brasilianischen High School (Ensino Médio) in Belo Horizonte, Brasilien, zu verbringen. Dort lernte ich nicht nur von Grund auf Portugiesisch, sondern auch eine komplett andere Kultur kennen. Als ich wieder zurück nach Deutschland kam, stand das Abitur an, und damit die Frage: „Okay, cool, jetzt kann ich Portugiesisch, aber was mache ich jetzt damit?“ und vor allem: „Wie komme ich schnellstmöglich zurück nach Brasilien?“. Portugiesisch kann man nicht wirklich für das Lehramt studieren und ein reiner Romanistikstudiengang war mir zu theoretisch und lieferte mir kein klares Berufsbild, während mir in reinen BWL-Studiengängen die interkulturelle Ebene fehlte. In International Business Administration-Studiengängen wurde kein Portugiesisch angeboten. Der LBA Spanisch/Portugiesisch erfüllte alle meine Kriterien und das Sahnehäubchen für mich war, dass die WHZ eine Partneruniversität in Belo Horizonte hatte.

Definitiv die Rückkehr nach Brasilien und das Studium dort. Darauf hatte ich lange hingearbeitet und es fühlte sich ein bisschen wie eine Rückkehr nach Hause an, mit dem Unterschied, dass ich mich diesmal sehr viel besser vorbereitet gefühlt habe, auch wenn die Vorbereitung einige Nerven gekostet hat. Es war eine intensive Erfahrung und obwohl ich auch den ein oder anderen Tiefpunkt hatte, war das Einzige, was ich bereut habe, nicht noch länger bleiben zu können.

Mein Auslandssemester habe ich an der Universidade Federal de Minas Gerais in Belo Horizonte, im Südosten Brasiliens verbracht.

Ich habe ein 8-monatiges Auslandspraktikum als HR Coordinator bei Webhelp (heute Concentrix) in Barcelona absolviert. Neben einigen Aufgaben im Recruiting-Bereich habe ich mich vor allem mit den Themen Employer Branding beschäftigt und ein Graduate Programm mit aufgebaut, das sich über vier europäische Standorte des Unternehmens erstreckte und verschiedene Career Events organisierte.

LBA würde ich allen empfehlen, die eine Karriere im Ausland oder im internationalen Umfeld anstreben und First-Hand-Experience sammeln wollen, wie es sich anfühlt, ein anderes Leben in einem anderen Land oder vielleicht sogar auf einem anderen Kontinent von (fast) null aufzubauen. Man sollte definitiv eine intrinsische Motivation und ernsthaftes Interesse für die jeweilige Zielsprache(n) und den Kulturraum mitbringen, aber sich auch vorstellen können, sich in wirtschaftswissenschaftliche Themengebiete einzuarbeiten und das manchmal auch in der zweiten oder dritten Fremdsprache. Dieses Wissen sollte man dann auch praktisch umsetzen können. Auch ein gewisser Grad an Proaktivität ist wichtig und das Interesse an interdisziplinären Zusammenhängen zwischen Wirtschaft, Kultur und Sprachen sollte nicht nach Ende der Vorlesung abgelegt werden.

Welchen Weg hast du nach deinem Studium eingeschlagen?

Ich arbeite derzeit im IT-Recruiting und manage dort unter anderem den Eingang von internationalen Bewerbungen. Den Berufseinstieg hat mir mein Auslandspraktikum sehr erleichtert, weil ich im Anschluss ohne Probleme eine Werkstudentenstelle gefunden habe, wo ich meine Bachelorarbeit verfassen konnte und schließlich in Vollzeit übernommen wurde.